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Trotz höherer Immobilienpreise sind Belastungen für Darlehensnehmer nicht wesentlich gestiegen
Günstige Baugeldzinsen halten Kreditraten niedrig / Interhyp rät, sich gegen Zinserhöhungen abzusichern
(München, 26. November 2012) Die Aufwendungen für ein Eigenheim sind trotz gestiegener Immobilienpreise in vielen Fällen nicht höher als noch vor zwei Jahren, berichtet Interhyp, Deutschlands größter Vermittler für private Baufinanzierungen. "Die niedrigen Baufinanzierungszinsen halten die Kreditraten gering, auch wenn die Darlehenssummen für Immobilien steigen", sagt Michiel Goris, Vorstandsvorsitzender der Interhyp AG. "Für die meisten Eigennutzer ist die monatliche Belastung für einen Kauf oder Bau entscheidend, daher ist die Nachfrage nach Immobilien derzeit ungebrochen hoch." Goris geht von einer anhaltender Nachfrage nach Immobilien aus, solange die Baugeldzinsen günstig bleiben. Interhyp rät Darlehensnehmern jedoch, sich mit langen Zinsbindungen und hohem Tilgungsanteil gegen zukünftige Zinserhöhungen abzusichern.
Goris macht die günstigen Kreditkonditionen an einem Beispiel deutlich: Wer Anfang 2011 eine Immobilie zum Preis von 350.000 Euro kaufte und dafür ein fünfzehnjähriges Darlehen von 200.000 Euro aufnahm, konnte bei zwei Prozent anfänglicher Tilgung einen Sollzins von um 4,10 Prozent pro Jahr realisieren, das entsprach einer Darlehensrate von monatlich 1.017 Euro.
Zum Vergleich die heutige Situation: Nimmt man an, dass der Kaufpreis der Immobilie inzwischen bei 380.000 Euro liegt (fast 10 Prozent Kaufpreissteigerung), müsste ein Käufer wahrscheinlich ein höheres Darlehen aufnehmen. Nimmt ein Käufer also jetzt 230.000 Euro mit gleicher Tilgung und Sollzinsbindung, könnte er dafür aktuell einen Sollzins von 2,69 Prozent bekommen, die Darlehensrate beträgt dann nur 899 Euro, also trotz der höheren Finanzierungssumme weniger als Anfang 2011.
Aber wie stehen beide Darlehensnehmer nach Ablauf der Sollzinsbindung von 15 Jahren da? Der Darlehensnehmer heute hätte dann noch eine Restschuld von 145.166 Euro. Der Darlehensnehmer von Anfang 2011 stünde mit nur 117.295 Euro besser da, weil er ein niedrigeres Darlehen aufgenommen hatte. Deshalb rät Goris: "Darlehensnehmer sollten entweder mehr Eigenkapital einbringen oder den Vorteil niedrigerer Zinsen nutzen, um höher zu tilgen." Tilgt der Käufer heute zum Beispiel anfänglich 2,65 Prozent, bekäme er einen etwas besseren Sollzins von 2,67 Prozent und seine Rate läge mit rund 1.020 Euro etwa genauso hoch wie beim Darlehensnehmer 2011. Auch die Restschuld wäre mit 117.708 Euro etwa gleich trotz des höheren Darlehens.
"Natürlich kommt es im konkreten Fall immer darauf an, wie hoch die Preissteigerung einer Immobilie tatsächlich ist", so Goris. "Wer einen Kauf plant, sollte die noch niedrigen Zinsen nutzen, dabei aber einen hohen Tilgungsanteil und eine möglichst lange Sollzinsbindung wählen."