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Interhyp-Zinsupdate: Geplantes Sondervermögen lässt Renditen für Bundesanleihen in die Höhe schnellen – was bedeutet das für die Bauzinsen?
Union und SPD planen ein milliardenschweres Investitionsprogramm. Die Renditen für 10-jährige Bundesanleihen stiegen daraufhin binnen kurzer Zeit um mehr als 0,3 Prozentpunkte. Prognose: Deutliche Mehrheit des Interhyp-Bankenpanels rechnet bis zum Frühsommer mit schwankenden Bauzinsen in einem Bereich von 3 bis 3,5 Prozent für 10-jährige Darlehen.
München, 6. März 2025. Union und SPD wollen zukünftig deutlich mehr Schulden aufnehmen. Ein Sondervermögen in Höhe von 500 Milliarden für Infrastruktur sowie eine geplante Lockerung der Schuldenbremse für Verteidigungsausgaben sollen kommen. In der Folge steigen die Renditen für 10-jährige Bundesanleihen binnen kurzer Zeit stark an – mit direkten Folgen für die Bauzinsen.
Renditen für deutsche Staatsanleihen steigen – die Bauzinsen auch?
Die Anleihemärkte reagierten deutlich auf die geplante Ausweitung der Schulden. Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe – an der sich die langfristigen Kapitalmarktzinsen und damit auch die Bauzinsen orientieren – stieg binnen kurzer Zeit um mehr als 0,3 Prozentpunkte auf über 2,8 % an.
Experten des Interhyp-Bankenpanels hatten mit einem derartigen Anstieg der Renditen auf das aktuelle Niveau erst im Laufe der zweiten Jahreshälfte gerechnet. „Angesichts der großen Herausforderungen, wie zum Beispiel Verteidigung, Infrastruktur oder Energiewende, wird Europa in den kommenden Monaten tiefer in die Schuldentasche greifen“, erklärte etwa Carsten Brzeski, Chefvolkswirt der ING und Mitglied des Interhyp Bankenpanels. Zunehmende Staatsverschuldung würde auch die Kapitalmarktzinsen wieder steigen lassen. Genau dieser Effekt wurde nun durch das geplante Investitionsprogramm der Union und der SPD ausgelöst.
Die Leitzinssenkungen der EZB um weitere 25 Basispunkte auf 2,5% hat hingegen keinen Einfluss auf die aktuelle Entwicklung der Bauzinsen. Dieser Schritt war erwartet worden und ist in den aktuellen Konditionen bereits eingepreist.
Kurzfristige Folgen für Kaufinteressierte
„Durch den kurzfristigen Anstieg der Renditen der 10-jährigen Bundesanleihen werden auch die Bauzinsen nach oben gehen“, sagt Interhyp-Vertriebsvorständin Mirjam Mohr. Das Zinsumfeld bleibe weiterhin volatil. „Von einem Niveau wie 2023, als die Zinsen für zehnjährige Darlehen zeitweise bei deutlich über 4 Prozent lagen, sind wir aktuell aber immer noch entfernt“, sagt Mohr.
Prognose für den weiteren Jahresverlauf zwischen 3,5 % und 4 %
Mit Blick auf den weiteren Jahresverlauf erwartet die Mehrheit des Interhyp-Bankenpanels eine Entwicklung der Bauzinsen in einem Korridor zwischen 3,5 % bis 4 % - und damit über dem aktuellen Niveau von 3,4 % (10 Jahre Zinsbindung). Konkret gehen mehr als 70 % des Bankenpanels von einem erhöhten Zinsniveau in der zweiten Jahreshälfte aus, letzten Monat hatten mit 57 Prozent noch deutlich weniger Experten steigende Zinsen für diesen Zeitraum prognostiziert.
Neue Bundesregierung ist gefragt: Impulse für Neubau und Senkung der Kaufnebenkosten
Ungeachtet des beschlossenen Sondervermögens, das bisher keine Investitionen in den Wohnungsbau vorsieht, wird es Impulse der neuen Regierung brauchen, um den hohen Bedarf an Wohnraum in Deutschland anzugehen.
„Um den Immobilienmarkt zu entspannen, hilft nur Neubau“, sagt Mirjam Mohr. „Die neue Bundesregierung ist nun gefordert, die angekündigten Maßnahmen aus den Wahlprogrammen auch wirklich in die Tat umzusetzen. Das gilt übrigens nicht nur für den Neubau. Auch die Kaufnebenkosten sind nach wie vor viel zu hoch. Wir reden hier häufig von mehr als 10 Prozent des Kaufpreises.“
Freibeträge bei der Grunderwerbsteuer wären eine gezielte Maßnahme, um speziell junge Familien zu entlasten. „Auch hier wäre es wichtig, dass diese Pläne auch umgesetzt werden – obgleich die Höhe der Grunderwerbsteuer natürlich immer Ländersache ist.“
Tatsache ist: Jeder Euro, der für Kaufnebenkosten eingesetzt wird, kann nicht als Eigenkapital eingebracht werden und verteuert die Konditionen für Kundinnen und Kunden. „Daher ist es auch so wichtig, mit Blick auf Finanzierungen, die Kaufnebenkosten herunterzubringen“, sagt Mirjam Mohr.