Hohe Bauzinsen: Bausparer als Zinssicherung
Interhyp empfiehlt, Bausparvertrag zur Tilgungsaussetzung zu prüfen. Niedrigere Tilgung in der Anfangszeit durch parallele Bausparkombination möglich. Mit dem Bausparvertrag notwendige Modernisierungen absichern.
(München, 9. August 2022) Die Interhyp AG, Deutschlands größter Vermittler privater Baufinanzierungen, verzeichnet seit einigen Wochen eine verstärkte Nachfrage nach Bauspardarlehen. „Viele Immobilienkäuferinnen und -käufer sind von der Zinswende an den Märkten ebenso überrascht worden wie Käufer mit laufenden Darlehen, die ein Anschlussdarlehen benötigen. Bausparverträge können in beiden Fällen eine Option sein, die Auswirkungen des Zinsanstiegs abzufedern und die Finanzierung abzusichern“, sagt Mirjam Mohr, Vorständin der Interhyp AG. Laut Interhyp hat der Zinsanstieg bei Immobiliendarlehen die monatlichen Kreditraten, die Käuferinnen und Käufer aufbringen müssen, deutlich in die Höhe getrieben. Seit Jahresbeginn sind die Zinsen für zehnjährige Darlehen von einem auf in der Spitze 3,4 Prozent gestiegen, zuletzt jedoch wieder zurückgegangen auf aktuell 2,8 Prozent.
Bausparvertrag als Tilgungsaussetzung
Immobilieninteressenten können laut Interhyp einen Bausparvertrag parallel zum Hauptdarlehen abschließen: Das Hauptdarlehen zahlen sie mit einer niedrigeren Tilgung zurück und zahlen gleichzeitig den ersparten Betrag parallel in den Bausparvertrag ein. Der Bausparvertrag kommt dann zeitversetzt zum Einsatz, sobald er zuteilungsreif ist. „In dieser Kombination funktioniert der Vertrag wie eine Art Tilgungsaussetzung beziehungsweise Reduktion“, erläutert die Expertin. Der Vorteil laut Interhyp liegt in der Zinsoptimierung und der Tatsache, dass die Finanzierung abgesichert ist. Mitunter lassen sich mehrere Tausend Euro sparen. Mirjam Mohr: „Ob jedoch ein klassisches Annuitätendarlehen oder eine Kombination mit einem Bausparvertrag die bessere Option darstellt, sollten Käuferinnen und Käufer in einem individuellen Beratungsgespräch klären, in dem sie die Gesamtkosten der beiden Varianten miteinander vergleichen.“
Objekt absichern – Renovierungen bedenken
Laut Interhyp können Bausparverträge nicht nur die Möglichkeit bieten, die Erstfinanzierung und damit den Wohneigentumserwerb insgesamt abzusichern. Mit Blick auf die drastisch gestiegenen Energiekosten sollten vor allem Käuferinnen und Käufer von energetisch problematischen Altbauimmobilien prüfen, inwieweit sie durch künftige Renovierungen den Energiestatus des Objekts verbessern. Neben Förderdarlehen kann der Bausparvertrag auch hier perspektivisch helfen, sich im steigenden Zinsmarkt günstiger zu refinanzieren und das Objekt energetisch auf Vordermann zu bringen – was Nebenkosten sparen hilft.
Komplexe und flexible Tarifwerke: Vergleichen lohnt sich
Wie bei allen Finanzfragen gilt laut Interhyp, nicht alles auf eine Karte zu setzen und Konditionen zu vergleichen. Bauspardarlehen können ein weiterer Baustein in der Finanzierung werden. „Kundinnen und Kunden profitieren davon, dass Bausparkassen in den vergangenen Jahren des Niedrigzinsumfeldes an der Attraktivität ihrer Angebote gearbeitet haben“, sagt Vorständin Mirjam Mohr. „Sie haben auf die veränderten Bedürfnisse reagiert und bieten mittlerweile flexiblere Optionen bei der Aus- und Rückzahlung an. Durch die Vielfalt der Möglichkeiten im Tarifdschungel sollten Interessierte jedoch nicht nur Verträge eines Anbieters in Betracht ziehen, sondern sich unabhängig beraten lassen.“
Auch bei laufenden Verträgen kann Bausparidee helfen
Die Prüfung entsprechender Angebote lohnt nicht nur für Immobilieninteressentinnen und -interessenten mit künftigem Finanzierungsbedarf, sondern auch für Eigentümerinnen und Eigentümer mit laufendem Darlehen. Wer nach 2018 gekauft hat, könnte aufgrund des Zinsanstiegs auf höhere Raten bei der Anschlussfinanzierung treffen als erwartet. Sie können Bausparverträge als Forwardoption mit bis zu 15 Jahren Vorlaufzeiten genutzt werden, um günstigere Zinsen für die Zukunft bereits heute festzuschreiben. Hintergrund: Viele Käuferinnen und Käufer hatten in den vergangenen Jahren Darlehen zu lediglich ein bis zwei Prozent aufgenommen und stehen nun vor deutlich höheren Zinskosten.