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Das KfW-Neubauprogramm im Check

Interhyp beurteilt die neue KfW-Förderung für klimafreundlichen Neubau ab 1. März ambivalent. Weniger Bürokratie, längere Laufzeiten, ein attraktiver Zinsvorteil – jedoch keine Tilgungszuschüsse mehr. Repräsentative Interhyp-Umfrage: Fast drei Viertel (72 %) der Befragten hält eine angemessene und verlässliche staatliche Förderung für bedeutend, um langfristig Klimaneutralität im Immobiliensektor zu erreichen.

publiziert am 01.03.2023
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(München, 1. März 2023) Staatliche Unterstützung für energetisches Sanieren ist wichtig für den deutschen Weg zur Klimaneutralität, denn Gebäude verursachen rund ein Drittel der Treibhausgasemissionen. Gleichzeitig bleibt Wohnraum in der Bundesrepublik jedoch Mangelware. Neben energetischen Sanierungen muss also auch weiterhin mehr neu gebaut werden. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) startet am 1. März ihr neues Programm für den klimafreundlichen Neubau. Mit den neuen Programmen (297/298) fördert die KfW klimafreundliche Neubauten mit dem Effizienzhaus-40-Standard mit maximal 150.000 Euro Darlehenssumme. „Für Menschen, die den Bau eines Effizienzhauses 40 mit Nachhaltigkeitsklasse anstreben, verbessert die neue KfW-Förderung die Machbarkeit des Projekts spürbar“, sagt Jörg Utecht, Vorstandsvorsitzender der Interhyp Gruppe. „Für Bauleute mit einem knappen Budget, die sich in der aktuellen Situation nur gerade so den Bau leisten können, dürfte ein gefördertes Darlehen von maximal 150.000 Euro dennoch nicht ausreichen.“

Für Menschen in Deutschland, die selbst den Wunsch haben zu bauen oder einen Neubau vom Bauträger zu kaufen, gibt es wieder eine attraktive Finanzierungsunterstützung vonseiten des Staates. Aktuelle Zahlen von Interhyp zeigen: Der durchschnittliche Preis für eine neu gebaute Immobilie, ohne Grundstück, liegt bei Interhyp-Kundinnen und -Kunden um die 475.000 Euro, ein klimafreundlicher Neubau liegt je nach Ausstattung rund 50.000 Euro darüber. Durch das neue KfW-Förderprogramm können die Kundinnen und Kunden bei der Finanzierung einer solchen Beispiel-Immobilie mit zehnjähriger Zinsbindung (35 Jahre Laufzeit, erstes Jahr ohne Tilgung) gegenüber dem aktuellen Bestzins (rund 3,6 Prozent, zehnjährige Zinsbindung) monatlich knapp 300 Euro sparen, insgesamt bis zu 40.000 Euro.

Zu beachten ist jedoch, dass auch für die Baubegleitung und Zertifizierung eines klimafreundlichen Neubaus Kosten anfallen, die schnell in den niedrigen fünfstelligen Bereich gehen können. Im alten KfW-Programm konnten dafür noch zusätzliche Förderungen beantragt werden. So war für ein Einfamilienhaus insgesamt eine maximale Kreditsumme von 140.000 Euro mit einem Tilgungszuschuss von 16.000 Euro möglich. In der nun neu aufgelegten Neubauförderung "Klimafreundliches Wohngebäude" kann zwar eine maximale Kreditsumme von 150.000 Euro beantragt werden, womit die erhöhten Baukosten Berücksichtigung finden, jedoch erhalten die Kundinnen und Kunden keinen Tilgungszuschuss mehr.

Längere Laufzeiten und weniger Bürokratie

Darüber hinaus bietet das neue Programm für den klimafreundlichen Neubau einige Erleichterungen für Bauwillige: Die Gesamtlaufzeit der Darlehen verlängert sich von maximal 30 auf 35 Jahre, das streckt die Finanzierung und ermöglicht den Kreditnehmerinnen und Kreditnehmern geringere Raten. „Vor allem in Zeiten hoher Inflation, hoher Baukosten und gestiegener Kapitalmarktzinsen ist dies eine spürbare Erleichterung für die Kundinnen und Kunden“, so Jörg Utecht. Auch die zwei Förderstufen des Programms, bei der Bauleute für die geringere Darlehenshöhe von 100.000 Euro ihr Objekt nicht mehr zertifizieren lassen müssen, senken die Hürden für viele Antragstellerinnen und Antragsteller.

Die Bürgerinnen und Bürger erwarten eine staatliche Förderung beim Neubau: In einer repräsentativen Interhyp-Umfrage im Sommer vergangenen Jahres sagten fast drei Viertel (72 Prozent) der Befragten, dass eine staatliche Unterstützung wichtig oder sehr wichtig sei, um langfristig Klimaneutralität im Wohn- und Immobiliensektor zu erreichen. Lediglich 14 Prozent hielten dies für irrelevant, weitere 14 Prozent konnten dies nicht beurteilen.

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