Bauzinsen bewegen sich seitwärts, Trendwende aktuell unwahrscheinlich
Experten-Umfrage von Interhyp: im Kontext der Corona-Auswirkungen auf Jahressicht keine nachhaltige Zinswende / Immobilienkäufer und Anschlussfinanzierer können Kredite zu niedrigen Zinsen aufnehmen
- Experten-Umfrage von Interhyp: im Kontext der Corona-Auswirkungen auf Jahressicht keine nachhaltige Zinswende
- Immobilienkäufer und Anschlussfinanzierer können Kredite zu niedrigen Zinsen aufnehmen
(München, 7. Mai 2020) Immobilienkäufer und Eigenheimbesitzer mit Finanzierungsbedarf finden Anfang Mai im Zuge der Corona-Krise weiterhin günstige Zinsen bei Immobilienkrediten vor. Laut Interhyp, Deutschlands größtem Vermittler privater Baufinanzierungen, liegen die Konditionen für zehnjährige Darlehen aktuell unter einem Prozent. "Die Unsicherheit in der Corona-Krise sowie die Reaktion der Europäischen Zentralbank, die auf Anleihekäufe und niedrige Leitzinsen setzt, stützen das günstige Finanzierungsumfeld", sagt Mirjam Mohr, Vorständin für das Privatkundengeschäft bei Interhyp. "Wer jetzt einen Immobilienkauf oder eine Anschlussfinanzierung plant, kann von den niedrigen Zinsen profitieren." Die monatlich im Rahmen des Interhyp-Bauzins-Trendbarometers befragten zehn deutschen Kreditinstitute prognostizieren in den nächsten Wochen und auf Jahressicht mehrheitlich eine Seitwärtsbewegung. Eine Trendwende hin zu hohen Zinsen gilt als unwahrscheinlich.
Die Zinsen für Immobilienkredite haben sich im April und Mai seitwärts bewegt. Die Konditionen für Darlehen mit zehnjähriger Zinsbindung liegen aktuell bei rund 0,8 bis 0,9 Prozent pro Jahr. Der im März begonnene Zinsanstieg hat sich damit zunächst nicht fortgesetzt. Kredite mit längeren Zinsbindungen von 15 Jahren haben sich im April von 1,1 Prozent auf rund 1,2 Prozent in der Tendenz etwas verteuert. "Insgesamt befinden sich die Konditionen Anfang Mai aber auf einem sehr niedrigen Niveau. Davon profitieren Immobilieninteressenten mit Finanzierungsbedarf und auch Immobilieneigentümer, die kurz vor der Anschlussfinanzierung stehen", erklärt Mirjam Mohr.
Die Experten in der Umfrage von Interhyp erwarten angesichts der Pandemieauswirkungen mehrheitlich einen deutlichen Konjunktureinbruch beziehungsweise eine Rezession. Die massiv eingetrübten Wirtschaftsaussichten, der Ölpreisverfall und der im April von den Notenbanken bestätigte geldpolitische Kurs aus Anleiheankäufen und niedrigen Leitzinsen halten die Kapitalmarktrenditen nach Ansicht der Experten anhaltend auf einem historisch niedrigen Niveau. Inwieweit das jüngste Urteil des Bundesverfassungsgerichts Auswirkungen auf den milliardenschweren Ankauf von Staatsanleihen durch die EZB hat, bleibt abzuwarten. Erst im Jahresverlauf wird sich laut Interhyp zeigen, ob vor allem die Staatshilfen den Konsum und die Inflation ankurbeln – und damit auch die Bauzinsen leicht steigen können. Die Mehrheit der Befragten im Interhyp-Zinsbericht erwartet jedoch aktuell sowohl kurz- als auch langfristig ein gleichbleibendes Zinsniveau.
Interhyp rät im aktuellen Zinsbericht nicht nur Immobilieninteressenten, die niedrigen Zinsen für eine Kreditaufnahme zu prüfen. Das Zinsniveau können vielmehr auch Eigenheimbesitzer mit bestehenden Krediten nutzen. Sie haben die Chance, die Zinsersparnis gegenüber dem Erstkredit für die Tilgung zu verwenden und damit schneller schuldenfrei zu werden.
Weitere Informationen zur Zinsentwicklung, den aktuellen Zinsbericht von Mirjam Mohr und die Einschätzung finden sich in den Zins-Charts von Interhyp unter https://www.interhyp.de/zinsen.
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