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Wie Sie Ihre Energiekosten langfristig senken können

Die Kosten für Öl, Gas und Strom werden in den kommenden Jahren eher steigen als fallen. Wer eine Immobilie besitzt und Energiekosten langfristig senken möchte, sollte deshalb jetzt das Gebäude energetisch sanieren lassen. Zwar kann die Investition zunächst groß sein, sich aber durch die Energieeinsparungen schon nach einigen Jahren auszahlen. Wichtig dafür ist ein passendes Finanzierungskonzept.

Author: Meryem Unsöld
von Meryem Unsöld in München, aktualisiert am 22.02.2024
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Wer sich für ein zeitgemäßes Heizungssystem entscheidet und die alte Heizung austauscht, spart in der Regel schon nach einigen Jahren bis zu 40 % der Energiekosten ein. Auch andere Modernisierungsmaßnahmen – wie eine optimale Wärmedämmung von Fassade und Dach – können sich langfristig auszahlen, einige sind sogar gesetzlich verpflichtend. Auf Dauer lassen sich so nicht nur Energiekosten senken, sondern auch die Wohnqualität verbessern und der Immobilienwert steigern. So lohnt sich eine energetische Sanierung gleich in mehrfacher Hinsicht – sie sollte aber gut geplant und durchdacht sein, schließlich greifen Sie in das System Haus ein.

Darum sollten Sie vor der Modernisierung auf Expertise setzen

Bei einer energetischen Sanierung ist eine gute Beratung Voraussetzung für ein erfolgreiches Gelingen.
Wenn Sie Ihre Immobilie energetisch sanieren möchten, unterstützen Sie Energieberaterinnen und -berater dabei, Schwachstellen zu identifizieren und Optimierungspotenziale zu erkennen. Der finanzielle Aufwand einer Maßnahme ist dabei von Immobilie zu Immobilie unterschiedlich. Um alle Kosten von Anfang an im Blick zu haben, lohnt es sich, das Vorhaben und die entsprechende Finanzierung mit einer Finanzierungsberaterin oder einem Finanzierungsberater zu besprechen.

Profitieren Sie von verschiedenen Finanzierungsoptionen und Fördermitteln

Um die Kosten für die energetische Sanierung zu decken, stehen verschiedene Darlehen zur Auswahl. Dabei entscheiden Art und Umfang des Vorhabens, welcher Kredit der passende für Ihre Situation ist: Der klassische Konsumentenkredit ist empfehlenswert, wenn es sich um kleinere Projekte beziehungsweise Summen handelt. Die Baufinanzierung ist hingegen sinnvoll, wenn größere Darlehenssummen ab 50.000 Euro benötigt werden.

Was viele nicht wissen: Günstige Darlehen und Fördermittel gibt es etwa von der staatlichen Förderbank KfW oder von dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Wesentliche Punkte dazu im Überblick:

  • KfW-Kredit: Mithilfe des staatlich geförderten Darlehens, welches in der Regel unterhalb der Marktzinsen liegt, können Sie die finanzielle Belastung erheblich senken – sofern gewisse Mindestwerte durch die Modernisierung erreicht werden. Die Vorteile dabei: günstige Zinsen, lange Zinsbindungsfrist, erste Jahre auf Wunsch tilgungsfrei.
  • BAFA-Zuschüsse: Die BAFA-Zuschüsse beziehen sich auf Einzelmaßnahmen wie den Austausch der Ölheizung oder eine neue Dämmung zur energetischen Gebäudesanierung. Sie müssen nicht zurückgezahlt werden, sind aber an bestimmte Voraussetzungen geknüpft: Mindestens 2.000 Euro müssen pro Einzelmaßnahme investiert werden. Die Förderung beträgt bis zu 40 % der förderfähigen Kosten. Die förderfähigen Ausgaben sind auf 60.000 Euro pro Wohneinheit und Kalenderjahr gedeckelt. Insgesamt können bis zu 90.000 Euro förderfähige Kosten pro Kalenderjahr angesetzt werden.
  • Regionale Förderprogramme: Die Bundesländer bieten spezielle Förderprogramme, welche oftmals an Einkommensgrenzen gebunden sind. Zusätzlich gibt es vielerorts weitere lokale Förderungen von Kommunen, Kreisen oder Energieversorgern.

Gut zu wissen: Wann Modernisierungsmaßnahmen anfallen

Eigentümer und Eigentümerinnen sind dazu verpflichtet, energetische Anforderungen zu erfüllen.
Das Gebäudeenergiegesetzes (GEG) enthält Vorgaben zur Heizungs- und Klimatechnik sowie zum Wärmedämmstandard und Hitzeschutz von Gebäuden. Darauf basierend sind Eigentümerinnen und Eigentümer von Bestandsgebäuden seit 2020 dazu verpflichtet, energetische Anforderungen zu erfüllen und bestimmten Nachrüst- und Austauschaufgaben nachzukommen. Weitere Modernisierungsmaßnahmen sind abhängig vom Alter der Gebäudeteile, der Beschaffenheit der verwendeten Baustoffe sowie der Nutzungsintensität.

Tipp:

Am besten lassen Sie im Rahmen Ihrer jetzigen Modernisierung Leerrohre für die spätere Installation einer Photovoltaik-Anlage verlegen. Mit einer Photovoltaik-Anlage sparen Sie langfristig Geld und schützen die Umwelt. In Kombination mit einer Wärmepumpe können Sie sogar unabhängig von steigenden Energiepreisen agieren.
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    Heizung: 20 bis 30 Jahre; Öl- und Gasheizungen müssen ausgetauscht werden, wenn sie älter als 30 Jahre sind und es sich nicht um Niedertemperatur- oder Brennwertkessel oder Kessel mit Nennleistungen < 4 kWh oder > 400 kWh handelt. Bei einem Austausch ist zu beachten, dass je nach Stand der Wärmeplanung in der jeweiligen Kommune die neue Heizung zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbarer Energie betrieben werden muss.
  • Fenster: 20 bis 50 Jahre; Fenster mit Baujahr vor 1995 sollten ausgetauscht werden, da sie in der Regel keine Wärmeschutzverglasung haben.
  • Fassade mit Dämmung: bis 40 Jahre; Dämmung ist verpflichtend bei Instandsetzungen von mehr als 10 Prozent der Fassadenfläche. Häuser mit Baujahr vor 1977 haben häufig keine Außendämmung, Gebäude bis 1995 weisen häufig eine nicht ausreichende Außendämmung auf.
  • Türen: 10 bis 50 Jahre; Wenn die Haus- oder Wohnungstür veraltet ist, sollte sie ausgetauscht werden.
  • Dach: 20 bis 60 Jahre; Das Gebäudeenergiegesetz schreibt eine Dämmung des Dachs oder der obersten Geschossdecke vor, spätestens zwei Jahre nach Hauskauf.

In die Zukunft investieren: Modernisieren ist gut für Umwelt- und Klimaschutz

Energetische Maßnahmen sind immer eine Investition in die Wohnqualität, die sich mit dem passenden Finanzierungskonzept schon nach einigen Jahren auszahlen kann. Wer seine Immobilie energetisch saniert, tut aber nicht nur etwas zu seinem eigenen Vorteil, sondern handelt auch im Sinne der Umwelt und leistet einen Beitrag auf dem Weg hin zu einem klimaneutralen Deutschland.

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