Kombi-Darlehen
Viele unserer Kunden möchten bei ihrer Baufinanzierung von den derzeit niedrigen Zinsen am Zinsmarkt profitieren. Gleichzeitig besteht auch der vielfache Wunsch nach der Möglichkeit einer Sondertilgung. Im Regelfall ist letzteres mit einer Verteuerung der Kondition verbunden, da die meisten Anbieter Zinsaufschläge auf die Änderung der langfristig vereinbarten Konditionen verlangen. Mit dem Kombi-Darlehen können Sie jedoch von den aktuell tiefen Leitzinsen Nutzen ziehen und erhalten ein kostenloses Sondertilgungsrecht.
Was ist ein Kombi-Darlehen?
Das Kombi-Darlehen gehört zu den teilvariablen Darlehen. Wie der Name bereits verrät, entsteht das Kombi-Darlehen durch die Kombination zweier verschiedener Kreditarten: dem klassischen Annuitätendarlehen mit einer Sollzinsbindung von mindestens fünf Jahren und einem Sondertilgungsdarlehen bzw. einem Kredit mit variablen Zins.
Ein Teil der Gesamtfinanzierung des Kombi-Darlehens, nämlich das Annuitätendarlehen, wird über monatliche Raten getilgt. Das Sondertilgungsdarlehen wird erst zum Laufzeitende auf einen Schlag zurückgezahlt. Dabei beinhaltet das Sondertilgungsdarlehen einen variablen Zins, dessen Höhe sich normalerweise am Geldmarktzinssatz EURIBOR orientiert.
Für wen ist ein Kombi-Darlehen sinnvoll?
Sinnvoll ist ein Kombi-Darlehen insbesondere für Darlehensnehmer, die aufgrund regelmäßiger Marktbeobachtungen der Auffassung sind, dass der EZB-Leitzins bzw. der EURIBOR zukünftig fallen werden. Dann kommt der Vorteil des Kombi-Darlehens zumindest für das Sondertilgungsdarlehen zum Tragen - nämlich, dass die Bank den Darlehenszins nach unten anpasst. Dementsprechend ist das Kombi-Darlehen in der Niedrigzinsphase keine gute Alternative, denn hier besteht die Gefahr von Zinserhöhungen.
Wie hoch ist der Zinssatz beim Sondertilgungsdarlehen?
Während der Zinssatz beim Annuitätendarlehen stets für mindestens fünf Jahre festgeschrieben ist, kann die Bank beim Sondertilgungsdarlehen als zweiten Darlehensteil den Zins jederzeit ändern. Schließlich orientiert sich dieser variable Zinssatz in der Regel am Leitzinssatz der Europäischen Zentralbank sowie am Drei-Monat-EURIBOR. Darüber hinaus hängen beide Zinssätze ohnehin voneinander ab, auch wenn keine direkte Kopplung besteht.
Welche Nachteile hat das Kombi-Darlehen?
Dennoch hat das Kombi-Darlehen nicht nur Vorteile. Es bestehen auch Nachteile bzw. Risiken. Ein Nachteil ist, dass die Grundlage für den Darlehenszins (beim Sondertilgungsdarlehen) der EZB-Leitzins ist, der natürlich nicht nur fallen, sondern auch steigen kann. In diesem Fall würde die finanzielle Belastung für den Kreditnehmer steigen, weil die Bank den variablen Zinssatz beim Sondertilgungsdarlehen als Darlehensteil ebenfalls anheben würde.
Eine Möglichkeit, dieser Gefahr zu entgehen, ist die Vereinbarung einer Zinsobergrenze, einem sogenannten Cap. Ein weiterer Nachteil bezieht sich beim Kombi-Darlehen auf den Teil, der aus einem Annuitätendarlehen besteht. Dieses kann nicht einfach vorzeitig gekündigt werden. Sollten Sie also eine Sondertilgung vornehmen wollen, müsste die Bank dem zustimmen. Dies geschieht allerdings üblicherweise nur unter Berechnung einer Vorfälligkeitsentschädigung.
Gibt es Alternativen zum Kombi-Darlehen?
Es gibt mehrere Alternativen zum Kombi-Darlehen am Markt. Eine Option ist natürlich das gewöhnliche Annuitätendarlehen, bei dem Sie insbesondere in der Niedrigzinsphase den Vorteil haben, dass der Zinssatz für eine lange Laufzeit festgeschrieben und damit gesichert ist. Möchten Sie hingegen gerade die teilweise Flexibilität eines Kombi-Darlehens haben, bieten sich zum Beispiel Flex-Darlehen oder auch Cap-Darlehen an. In dem Fall gibt es zwar auch einen variablen Darlehenszins, jedoch lässt sich dieser durch eine Zinsobergrenze zumindest deckeln.