Mehr Mut zur (Bau-)Lücke – die spannende Option für Ihr Eigenheim
Bauland ist rar, deshalb sind Baulücken eine interessante Möglichkeit. Allerdings werden sie oft übersehen. Um sie zu finden und zu erwerben, bedarf es allerdings ein wenig Beharrlichkeit.
Was sind Baulücken?
Eine Baulücke ist ein unbebauter Raum innerhalb eines Wohngebiets. Ende 2022 hat das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBSR) in einer Studie ermittelt, dass von rund 84.000 Hektar potenziell bebaubarer Fläche in Deutschland etwa 60 % auf Baulücken entfallen.
Kann in einer Baulücke gebaut werden?
In der Regel kann eine Baulücke bebaut werden. Allerdings ist dies abhängig vom Bebauungsplan, den örtlichen Bauvorschriften sowie den Vorgaben für den jeweiligen Ortsteil. Aber auch Natur- und Denkmalschutz spielen hinein. Und natürlich, ob das Grundstück erschlossen ist.
Häufig handelt es sich um kleinere „Restflächen“. Aber der Vorteil ist, dass meist keine Erschließungskosten anfallen. Kreative Architektinnen und Architekten haben sich darauf spezialisiert, erstaunliche Wohnträume auf knappem Raum zu schaffen. Sprechen Sie auch mit den direkten Nachbarn, schließlich wird ihnen eine gewohnte Freifläche zugebaut.
Vorteile von Baulücken
- Infrastruktur ist bereits vorhanden: Die Wasser-, Strom- und Abwasserversorgung sowie Straßen sind oft bereits vorhanden. Das minimiert die Erschließungskosten.
- Nachverdichtung: Durch die Nutzung von Baulücken greifen Sie auf bereits ausgewiesene Flächen zurück. Dafür werden keine Flächen auf der grünen Wiese versiegelt.
- Erhaltung des Stadtbilds: Durch die Bebauung erhält das Stadtbild ein “fehlendes Puzzlestück”. Damit trägt der Neubau positiv zum Erscheinungsbild der Kommune bei.
- Schule & Co.: Kindergarten, Schulen, Einkaufsmöglichkeiten und öffentliche Verkehrsmittel sind bereits vorhanden.
Nachteile von Baulücken
- Baugenehmigung: Bebauungsplan und Bauvorschriften können komplexe Anforderungen stellen.
- Planung: Die spezifischen Vorgaben können bei der Bauplanung zur Herausforderung werden und die Gestaltungsmöglichkeiten einschränken.
- Beschaffenheit: Baulücken können Altlasten aufweisen. Lassen Sie sich deshalb vor dem Kauf ein Bodengutachten zeigen.
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Wie finde ich eine Baulücke?
- Diverse Online-Portale bieten die Möglichkeit, nach Baulücken zu suchen.Jetzt Suchauftrag anlegen
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- Immer mehr Kommunen erfassen systematisch freie Flächen. Regional gibt es Baulandkataster, in denen unbebaute oder geringfügig bebaute Grundstücke innerhalb der Siedlungsfläche registriert sind. Sie können sich bei der jeweiligen Verwaltung melden und Ihr Interesse bekunden. Das wird dann in der Regel an die Grundstückseigentümerinnen und -eigentümer weitergeleitet.
- Wenn Sie eine Region eingrenzen, können Sie über Online-Karten wie Google Maps nach Lücken suchen und sich anschließend vor Ort vergewissern, ob es sich um eine potenzielle Baulücke handelt.
Vor dem Kauf einer Baulücke
Wenn Sie eine Baulücke gefunden und Besitzerinnen und Besitzer an einem Verkauf interessiert sind, sind noch ein paar Details zu klären:
- Bebauungsplan und Bauvorschriften: Er legt detailliert fest, was auf dem Grundstück gebaut werden kann und gibt Details wie die Grundflächenzahl (GRZ) und Geschossflächenzahl (GFZ), die Höhe oder den Abstand zu den Nachbargebäuden vor. Häufig ist der Spielraum bei einer Baulücke geringer als bei einem unbebauten Grundstück.
- Planerische Möglichkeiten: Gerade bei Baulücken sind individuelle Lösungen gefragt. Lassen Sie sich von Architektinnen und Architekten oder Bauplanerinnen und Bauplaner beraten, was auf dem Grundstück möglich ist.
- Finanzierung: Es lohnt sich, ein Finanzierungskonzept bereit zu haben, das Sie zeitnah unterbreiten können. Damit sind Sie perfekt vorbereitet, um günstige Kaufgelegenheiten nutzen zu können.
Fazit: Mut zur (Bau)Lücke
Wer eine Baulücke kaufen kann, hat einen gewissen Verhandlungsspielraum. Denn so eine Lücke bringt manchmal Einschränkungen mit sich. Mit der nötigen Kreativität lassen sich daraus allerdings individuelle Lösungen schaffen, die das Eigenheim zum Unikat machen.
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