Den richtigen Handwerker finden – 5 Tipps, damit alles klappt
Deutschland ist ein Land der Handwerker – zumindest, wenn man sich die Zahlen der Baumärkte anguckt. Es wird mehr denn je geschraubt, gesägt und gebohrt. Das Handwerk selber meldet andere Zahlen: unbesetzte Lehrstellen, Fachkräftemangel, volle Auftragsbücher. Das heißt: Professionelle Handwerker sind knapp und haben gut zu tun. Wie finden Sie trotzdem möglichst schnell einen kompetenten Handwerker?
Tipp 1: Auf Innungs- und Meisterbetriebe setzen
Eine Immobilie will gepflegt und instand gehalten werden. Der Weg dazu führt über kompetente Fachkräfte. Denn dann kann man in der Regel sicher sein, dass Standard und Qualität stimmen. Speziell hier in Deutschland - denn das deutsche Handwerkerwesen wird in der ganzen Welt als vorbildlich betrachtet. Kann sich in vielen anderen Ländern jeder einfach ohne große Hürden sich selbst zum Handwerker erklären, basiert das deutsche Handwerkertum auf hohem Fachwissen und entsprechender Ausbildung. In Deutschland wird zum Führen eines Handwerkbetriebs bei den meisten Gewerken ein Meistertitel benötigt - dadurch wird eine fachgerechte Qualität garantiert. Jeder Handwerksberuf ist auch ein Ausbildungsberuf. Das heißt, jede Fachkraft hat eine duale, praktische und theoretische, Ausbildung durchlaufen und die Prüfung am Ende bestanden. Die Ausbildung wird von der jeweiligen Handwerkskammer kontrolliert. So kann man sicher sein, dass besonders registrierte Innungsbetriebe fachlich einwandfrei arbeiten und seriös sind.
Daher unser erster Tipp: Achten Sie auf Handwerker, die Innungs- sowie Meisterbetriebe sind. Denn dann können Sie sicher sein, dass die Qualität stimmt, Vorgaben und moderne Standards eingehalten werden.
Tipp 2: Persönliche Kontakte oder Handwerker-Portale nutzen
Handwerker sind knapp und die Nachfrage war in den letzten Jahren sehr hoch - speziell in Ballungsräumen. So ist es mitunter nicht immer ganz einfach, schnell kompetente Handwerker zu bekommen. Der einfachste Weg ist manchmal auch der direkteste: Fragen Sie einfach in Ihrem Umfeld nach - Freunde, Bekannte und Familie. Vielleicht gibt es ja jemanden, der jemanden kennt oder kürzlich einen entsprechenden Handwerker beschäftigt hat und ihn empfehlen kann. Dann haben Sie bei der Kontaktaufnahme gleich einen Anknüpfungspunkt.
Ein anderer guter Weg, um passende Handwerker zu finden, ist das Internet. Hier können Sie einfach nach dem entsprechenden Fachbereich suchen, zum Beispiel "Dachdecker München", "Installateur, Köln" oder "Heizungsbauer, Berlin". Dann erscheinen im Normalfall eine ganze Reihe von Betrieben, deren Website Sie einfach anklicken können.
Oftmals zielführender sind entsprechende Portale im Internet. Hier haben sich vor allem zwei Handwerkerportale als gut erwiesen: www.blauarbeit.de und www.myhammer.de. Im Prinzip funktionieren beide Webseiten ähnlich: Man gibt an, welche Arbeit erledigt werden soll, die entsprechende Stadt beziehungsweise Region und seine eigenen Kontaktdaten. Daraufhin melden sich entsprechende Betriebe, zeigen ihr Interesse und geben zum Teil schon ungefähre Kostenschätzungen ab. Dadurch bekommen Sie schnell und einfach direkten Kontakt zu Handwerkern. Besonders hilfreich: Fast alle genannten Handwerker wurden von vorherigen Auftraggebern bewertet. So haben Sie einen realistischen Blick und eine gute Einschätzung über die praktische Qualität der aufgeführten Handwerker. Die Erfahrung zeigt, dass Sie bei beiden Portalen meist mehrere und gute Kontakte bekommen. Zudem können Sie sehr schnell und unkompliziert (Kosten-)Vergleiche anstellen.
Der zweite Tipp: Nutzen Sie entweder persönliche Kontakte oder entsprechende Portale zum Finden passender Handwerker.
Tipp 3: Handwerksarbeiten genau planen
Machen Sie sich eine möglichst genaue Vorstellung von der gewünschten Leistung. Nennen Sie nicht nur das gewünschte Ergebnis (die Wände malern, Fenster ersetzen, Heizung optimieren etc.), sondern definieren Sie am besten auch den Weg dorthin:
- Was sind die einzelnen Schritte?
- Was muss genau gemacht werden?
- Wer besorgt die notwendigen Materialien?
- Müssen Dinge entsorgt werden?
- Können und wollen Sie Eigenleistung beibringen?
- Benötigen Sie eventuell Genehmigungen?
Je besser und genauer Sie im Detail wissen, was alles gemacht werden soll und welche Arbeiten notwendig sind, desto genauer kann der angefragte Handwerker den Umfang und somit die Kosten einschätzen. Dies bewahrt Sie vor unangenehmen Überraschungen, Unstimmigkeiten und Verzögerungen. Und noch etwas: Fragen Sie vor der Auftragsvergabe genau nach, was alles in den Kosten enthalten ist. Gehört möglicherweise die Entsorgung von alten Materialien dazu? Sprechen Sie auch Garantien und Gewährleistung an. Darauf sollten Sie außerdem achten: Bestehen Sie immer auf einem schriftlichen Kostenvoranschlag. Auf ungefähre, mündliche Kostenschätzungen können Sie sich im Streitfall kaum berufen.
Der dritte Tipp: Je besser Sie vorbereitet sind und wissen, welche Arbeit zu leisten ist, desto reibungsloser wird am Ende alles ablaufen.
Tipp 4: Kostenvoranschläge vergleichen, Werterhalt oder –steigerung dagegensetzen
Energiekosten im Griff – jetzt berechnen und finanzieren
Wenn Sie die Kostenvoranschläge von unterschiedlichen Handwerkern vergleichen, achten Sie darauf, ob auch vergleichbare Leistungen aufgeführt wurden. Ist dies nicht der Fall, wurde offensichtlich etwas nicht richtig verstanden oder falsch interpretiert.
Der vierte Tipp: Vergleichen Sie Kostenvoranschläge genau und setzen Sie den Werterhalt oder die Wertsteigerung dagegen.
Tipp 5: Eigenleistung nicht überschätzen
Das Heimwerkertum boomt – viele Dinge lassen sich mit Geschick, dem richtigen Material und guten Tutorials selbst erledigen. Es gilt aber auch zu überlegen: Bei Eigenarbeit und -leistung gibt es keine Gewährleistungen und Garantien. Sie stehen für alles selber gerade. Zudem sollten Sie berücksichtigen, dass der eigene Zeitaufwand meist höher ist als bei gelernten Handwerkern. Ein Zimmer weißeln oder mit Geschick ein Klickparkett verlegen, ist oft kein großes Problem. Auf keinen Fall jedoch sollten Sie jedoch elektrische oder Sanitärinstallationen vornehmen. Hier ist absolutes Fachwissen gefragt. Eigene Installationen können im Schadenfall auch zum Verlust des Versicherungsschutzes führen.
Der fünfte Tipp: Schätzen Sie Ihre eigenes handwerkliches Können richtig ein und übernehmen Sie sich nicht. Auf keinen Fall Haustechnik-Arbeiten selber übernehmen.