Ein Handwerker erledigt die Arbeiten für eine Dachsanierung.
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Dachsanierung – alles, was Sie dazu wissen sollten

Alles Gute kommt von oben, sagt der Volksmund und demnach gehört das Dach ja dann auch dazu. Berücksichtigt man zudem eines der einfachsten physikalischen Gesetze - Hitze steigt nach oben - wird schnell klar, dass im Dach jede Menge Potenzial und Chancen liegen. Also die Frage: Was macht ein gutes Dach aus und worauf muss ich bei einer Dachsanierung achten?

Author: Jan Gerke
von Jan Gerke in München, aktualisiert am 28.12.2023
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Manche nennen es den "Hut des Hauses" und schreiben ihm vor allem optischen und schützenden Charakter zu: das Dach. Es muss Wind und Wetter standhalten und wirkt nach innen wie nach außen. In Zeiten von Energieeffizienz und hohen Heizkosten stehen dabei vor allem die Dämmeigenschaften im Mittelpunkt. So sorgt ein optimal wärmegedämmtes Dach dafür, dass Heizkosten-Einsparungen im zweistelligen Bereich problemlos möglich sind. Alten Dächern mangelt es oft an ausreichend Isolierung. Hier lohnt es sich, Geld in die Hand zu nehmen und ein Dach zu modernisieren. Wie hoch der Aufwand der Sanierung ist, hängt beispielsweise vom Baujahr oder der Dachform ab.

Welche Dacharten gibt es? Und was sind jeweils die Vor- und Nachteile?

Zählt man alle existierenden Dacharten auf, bekommt man eine unendlich lange Liste - je nach Region gibt es durchaus seltene, heute kaum mehr umgesetzte Dachformen. Beschränkt man das Ganze auf die gängigsten Dachformen, wird es schon übersichtlicher.

Im Kern gibt es fünf verschiedene Dach-Grundformen:
  • Satteldach - die am häufigsten genutzte Dachform in Deutschland
  • Walmdach - umfasst das Gebäude von allen Seiten
  • Zeltdach - pyramidenähnliche Dachform, meist quadratischer Grundriss
  • Mansardendach - Satteldachform mit unterschiedlichen Dachneigungen (Knick)
  • Flachdach - Dach ohne Neigungswinkel, gewinnt zunehmend an Beliebtheit
Viele weitere Dachformen sind Kombinationen oder lassen sich aus diesen fünf Dachkonstruktionen ableiten. Oftmals ist in bestimmten Regionen eine Form besonders stark vertreten. Jede einzelne der oben genannten Dachform hat ihre Vor- und Nachteile.

Hier ein kleiner Überblick über die Vor- und Nachteile:

Satteldach: Das sind die Vor- und Nachteile

einfache Installation
robuste, einfache Konstruktion
witterungsbeständig
trägt hohe Schneelast
Solar geeignet
Gauben & Fenster möglich
Verlust von Wohnraum
nicht für große Grundfläche geeignet
Gauben- Fensteröffnungen

Vorzüge und Nachteile eines Flachdachs

Begrünung möglich
Dachterasse möglich
Solarkonstruktion möglich
geringes Eigengewicht
Lichtkuppeln möglich
regelmäßiges säubern
Wasserschäden häufig
hohe Schneelast (Gewicht)
uninteressante Optik

Welche Möglichkeiten der Dachsanierung gibt es?

Bauarbeiten auf dem Dach für eine gut geplante Dachsanierung
Grundsätzlich hat eine Sanierung zwei Ziele:
1. Die Wärmedämmung spürbar und nachhaltig zu verbessern, um auf Jahre hinaus Kosten zu sparen.
2. Langlebigkeit durch die Erneuerung von Materialien, damit die Konstruktion weitere Jahrzehnte im wahrsten Sinne des Wortes "trägt".
Grundsätzlich betrifft die Sanierung die Dachein- beziehungsweise -abdeckung, die Dämmung sowie die Unterspannbahn. Das heißt, dass im Grunde alle Elemente der Dachkonstruktion berücksichtigt werden – von der Unterkonstruktion (tragender Aufbau) bis zur Außenhaut (schützender Aufbau). Dafür ist unbedingt ein Fachmann notwendig, denn als nicht Fachkundiger ist eine Einschätzung so gut wie nicht möglich. Fachleute sind Dachdecker, Zimmerer oder auch spezialisierte Architekten. Als Faustregel gilt, dass sich bei Dächern, die seit 30 Jahren nicht renoviert oder modernisiert wurden, eine Dachsanierung fast immer lohnt. Grundsätzlich ist eine ausreichende Dämmung des Daches im Gebäudeenergiegesetz (EnEv) bei Neubau, Immobilienkauf oder Dachumbauten (Gaube, Fenster) vorgeschrieben. Die entsprechenden Referenzwerte hängen von der Bauart des Daches ab und sind im Gebäudeenergiegesetz (GEG) definiert.
Die Materialwahl für die Modernisierung und Dämmung des Daches ist direkt von der Dachkonstruktion abhängig. Im besten Fall sollte die Außenhaut (Ziegel, Schindeln, Blech Faserzementplatten etc.) als auch das Dämmmaterial erneuert werden. Die Wahl des Dämmmaterials hängt von thermischen und ökologischen Aspekten ab. Lassen Sie sich hier von einem Fachmann beraten. Der klasssiche Aufbau einer Dämmung besteht aus Untersparrendämmung, in Verbindung mit einer Zwischensparrendämmung und einer Aufsparrendämmung, die jedoch eine neue Dacheindeckung notwendig macht. Die gängigsten Dämmmaterialien sind geschäumte Kunststoffe wie Polystyrol (EPS/XPS) und Polyurethan. Sie sind leicht zu verarbeiten, meist als Platten, und gelten als kostengünstig. Ihre Dämmung gegen sommerliche Temperaturen ist allerdings überschaubar, daher sind sie für Dachausbauten nicht optimal.
Eine gute Alternative sind anorganische Dämmstoffe wie Stein- oder Glaswolle. Sie lassen sich als Platten oder Rollenware ebenfalls leicht verarbeiten, sind nicht brennbar und bieten gute Dämmwerte gegen Kälte und Hitze. Wer es gerne ökologisch mag, greift am besten auf Naturdämmstoffe zurück: Hier bieten sich Holzfasern, Schafwolle, Hanf, Kokos und anderen Naturmaterialien an. Zu beachten sind hier die Wärmedämmungswerte sowie das Brandschutzverhalten. Oftmals kann eine Kombination auch verschiedenen ökologischen Materialien sinnvoll sein.

Auch hier gilt:

Fragen Sie einen erfahrenen Fachmann und prüfen Sie Ihr Vorhaben anhand folgender Checkliste für die Modernisierung Ihrer Immobilie. Damit erhalten Sie einen Quick-Check über verpflichtende Modernisierungsmaßnahmen und weiterführende Informationen.

Gesetzliche Vorschriften – was muss ich beachten?

Modernisierungen und Sanierungen von Dächern unterliegen den Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG), in dem Dämm-Richtwerte vorgeschrieben sind. Je nach Dachart gelten U-Werte von 1,4 bei Dachfenstern und bis 0,24 bei Steildächern. Der entsprechende Wärmedurchgangskoeffizient ist in der Norm DIN 4108-2 geregelt. Die entsprechenden Vorgaben gelten sofort bei Neubauten und auch beim Erwerb einer Bestandsimmobilie. Sollte das Gebäude unter den gesetzlichen Grenzwerten liegen, muss die Sanierung und Einhaltung der Richtwerte innerhalb von zwei Jahren ab Kauf erfolgen.

Wann ist eine Dachsanierung sinnvoll?

Grundsätzlich gilt: Je älter das Dach und je weniger Dämmung vorhanden, desto sinnvoller ist eine neue Dachisolierung, um die Energieeffizienz zu erhöhen. Bei Dächern, die nach 1990 nicht mehr optimiert wurden, ist eine Überprüfung sinnvoll. Man kann dafür einen Energieausweis für die Immobilie erstellen lassen - hier wird die Qualität der Dämmung sichtbar und kategorisiert. Perfekt lässt sich die Modernisierung mit einem Dachausbau kombinieren. Hier schlägt man praktisch zwei Fliegen mit einer Klappe: Man gewinnt neuen Wohnraum und erhöht spürbar die Energieeffizienz. Auch die Verbindung von der Montage einer Photovoltaikanlage mit einhergehender Dachisolierung ist oftmals besonders effizient und verknüpft zwei Verbesserungen miteinander.

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Kosten und Förderungen einer Dachsanierung

Was eine Dachmodernisierung kostet und ob sich die Kosten lohnen, also über Jahre durch Einsparungen amortisieren, lässt sich pauschal kaum beantworten. Wichtig bei der Gesamtbetrachtung sind natürlich auch die Möglichkeit der Einsparungen durch gesenkte Energiekosten, der gesteigerte Immobilienwert und die bessere Wohnqualität.
Grundsätzlich fallen bei den Erneuerungen und Umbauten einmalig Kosten an, die durch Einsparungen über viele Jahre amortisiert werden können. Um die einmaligen Investitionen stemmen zu können, gibt es eine Reihe von Fördermitteln und Zuschüssen aus Töpfen der öffentlichen Hand. Außerdem bieten auch Kommunen regionale Förderprogramme, die auf die Region zugeschnitten sind. Bei allen öffentlichen Unterstützungen unbedingt beachten: Die Förderung muss vor dem Beginn der Baumaßnahmen beantragt werden.

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