Bad sanieren: Welche Möglichkeiten habe ich?
Gründe, das Bad zu sanieren, gibt es viele. Entweder, ein Schaden muss beseitigt werden oder Sie wünschen sich mehr Komfort. Der Vorteil einer längerfristigen Planung ist, dass Sie vorsorglich Geld zurücklegen oder einen anfallenden Bausparvertrag nutzen können. Liegt dagegen ein akuter Schaden vor, kann ein Konsumentendarlehen eine finanzielle Lücke schließen. Wir zeigen, worauf Sie beim Badumbau achten sollten und wie Sie die Kosten im Blick behalten.
Was genau bedeutet Badsanierung?
Bei einer Sanierung geht es darum, die Qualität der Wohnung zu verbessern. Durch den Tausch von Sanitärobjekten oder durch die Integration von Smart-Home-Anwendungen erhält das Badezimmer ein Make-over. Dabei ist das smarte Badezimmer mehr als ein Lifestyle-Statement und das barrierefreie Bad nicht nur etwas für alte Menschen:
- smartes Badezimmer: Smarte Steuerung ist mehr als eine Spielerei, denn sie unterstützt Energiesparmaßnahmen. Mit digitaler Gebäudetechnik lassen sich Jalousien oder die Heizung optimal regulieren. Berührungslose Armaturen sind hygienisch und helfen, Wasser zu sparen. Intelligente Spiegel können die neuesten Nachrichten auf die Oberfläche bringen, Spiegelheizungen erwärmen das Bad durch Infrarotstrahlung. Smarte Duschen regeln den Wasserstrahl, die Wassermenge und Temperatur. Für WCs gibt es Reinigungsfunktionen für mehr Hygiene.
- barrierefreies Badezimmer: Als barrierefrei gilt laut Norm, wenn Nutzerinnen und Nutzer darin ohne fremde Hilfe und ohne besondere Erschwernis zurechtkommen. Dazu gehören Bewegungsfreiheit, gut erreichbare Armaturen und Schränke, der Abbau von Schwellen, Halte- und Stützgriffe oder ein rutschhemmender Boden. Aber auch kontrastreiche Materialien und Farben helfen bei nachlassender Sehkraft, sich besser zurechtzufinden.
Eine Pflicht zur Badsanierung gibt es übrigens nicht. In der Regel ist der Verschleiß nach 20 bis 30 Jahren Nutzung aber so stark, dass was gemacht werden sollte. Spätestens dann, wenn Abflüsse verstopft, Fliesen zerbrochen und Silikonfugen kaputt sind. Gerade Vermieterinnen und Vermieter müssen darauf achten, dass das Bad in einem “bewohnbaren Zustand” ist. Mängel an Elektro- und Sanitärinstallationen, Türen und Fenster, Fußböden, Decken und Wände, gehören behoben. Wird das Bad komplett saniert, können die Kosten im gesetzlichen Rahmen als Modernisierungsmaßnahme umgelegt werden. Fördermittel müssen dabei abgezogen werden.
Badsanierung: Ideen und Beispiele
Vor der Planung lohnt sich der kühle Blick auf das alte Bad. Wollen Sie Teile des alten Badezimmers erhalten oder soll alles raus? Gibt es etwas, worauf Sie künftig nicht verzichten wollen – oder gibt es im aktuellen Bad etwas, was Sie nie nutzen? Brauchen Sie ein Waschbecken mehr, weil die Familie größer geworden ist?
Längliche Waschbecken auf Holz oder Stein lassen Ihr Bad sehr modern erscheinen. Vergessen Sie dabei auch Kleinigkeiten, zum Beispiel moderne Lampen nicht, die das Badezimmer noch edler wirken lassen.
Akzente aus Holz bringen Wärme in Ihr Badezimmer. Eine freistehende Badewanne ist ein echter Hingucker und lädt direkt zu einem entspannten Bad ein.
Eine große begehbare Dusche ist bei der Badsanierung ein Muss. Eckige und klare Kanten bei Waschbecken und Toilette sorgen für einen modernen und stilvollen Look.
Schwarze Elemente, wie ein freistehender schwarzer Handtuchhalter, peppen das Badezimmer auf und lassen es modern und neu wirken.
DIY-Tipps für einen neuen Look
Oft reichen schon ein paar Handgriffe, um das Bad zu verschönern. Hier ein paar Anregungen:
- Fliesen verschönern: Wer keine neuen Fliesen verlegen lassen möchte, kann mit Fliesenaufklebern oder -folien schöne Effekte erzielen. Vorteil: Ändert sich der Geschmack, lassen sich die Folien abziehen. Aufwändiger ist es, Fliesenwände beispielsweise mit einem Wandflies zu verkleiden. Setzen Sie Akzente durch Accessoires wie die Wandfarbe, Handtücher oder einen Badteppich, damit lenken Sie von den Fliesen ab.
- mehr Stauraum: Hier bieten Körbe, Badaccessoires zum Aufhängen oder Badregale und Tischchen Möglichkeiten.
- Beleuchtung: Das Licht macht den Unterschied, ob Sie sich gerne in einem Raum aufhalten oder lieber die Flucht ergreifen. Badleuchten mit Dimmer lassen sich der Stimmung anpassen. Zum Schminken und Rasieren brauchen Sie helle, weiße Töne, zum Entspannen sind warme, gelbliche Töne besser geeignet.
- Toilette: Alle Jahre wieder lohnt sich der Austausch des WC-Sitzes. Er lässt sich einfach ab- und anschrauben.
- gemütliche Atmosphäre: Badmöbel in Holzoptik sorgen für eine warme, wohnliche Atmosphäre. Dazu indirekte Beleuchtung oder Kerzenschein oder angenehme Hintergrundmusik und das Bad wird zum zweiten Wohnzimmer.
- Pflanzen und Düfte: Viele Pflanzen mögen es feucht und deshalb lieben sie das Klima im Bad. Frische Blumen oder duftende Minze sorgen für einen extra Frischekick.
Planung und Ablauf der Badsanierung
Checkliste der To-Dos
Der Grundriss der Sanitärräume lässt sich meist nicht groß verändern. Ehe Sie sich Kostenvoranschläge einholen, sind ein paar grundsätzliche Fragen zu klären:
- Budget: Die Wünsche müssen den vorhandenen Mitteln angepasst werden. Nur mit einer konkreten Vorstellung, wie viel Geld zur Verfügung steht, können Sie sich über Materialien, Armaturen oder Beleuchtung Gedanken machen.
- Leitungen: Die Lage der Hauptleitung beeinflusst die weitere Planung, denn sie nimmt Einfluss auf die Platzierung der Sanitärelemente. Auch die Verlegung von Rohrkästen in die Wand verursacht extra Kosten.
- Nutzung: Wie viele Menschen sind gleichzeitig im Bad? Reicht ein Waschbecken oder doch besser ein Doppelwaschbecken? Ist die Standardhöhe 85 Zentimetern für Sie passend oder wäre eine andere Höhe komfortabler? Wollen Sie eine Badewanne, eine Dusche oder beides? Soll der Badumbau altersgerecht oder behindertengerecht werden? Soll das Bad barrierefrei sein? Gibt es Haustiere, die gewaschen werden sollen? Gibt es eine Gästetoilette?
- ebenerdige Dusche: Dafür sind mindestens 80 x 80 Zentimetern nötig. Hier ist Fachberatung vorab angeraten, denn der Einbau kann einige Herausforderungen mit sich bringen.
- Platz: Der Raum selbst lässt sich meist nicht verändern, deshalb geht man bei der Planung von den Abständen zwischen den Objekten und der Wand aus. Der Mindestabstand sollte 25 Zentimeter nicht unterschreiten. Ist das Bad kleiner, ist Kreativität gefragt.
- WC: Wenn Platz da ist, lässt sich die Toilette optisch abtrennen. Wie bei den Waschbecken ist die Standardhöhe von 40 Zentimeter nicht in Stein gemeißelt. Bei barrierefreien Bädern beträgt die Sitzhöhe 47 Zentimeter.
- Stauraum: Wie viele Schränke für Handtücher und Kosmetikartikel sind geplant?
- Licht: Deckenbeleuchtung, das Licht am Waschtisch zur Beleuchtung des Spiegels, sowie eine indirekte Lichtquelle lassen sich den Bedürfnissen anpassen.
Ablauf skizzieren
- Budget: Damit steht und fällt der Umfang der Sanierung. Expertinnen und Experten raten dazu, nicht nur einen zeitlichen, sondern auch einen finanziellen Puffer einzukalkulieren.
- Planung: Legen Sie einen Grundriss inklusive Türen und Fenster mit Öffnungsrichtung an und zeichnen Sie die wichtigsten Sanitärelemente maßstabsgetreu in den Plan ein. Das geht klassisch auf Papier oder mit einem 3D-Zeichenprogramm. Je genauer Ihre Vorstellung ist, desto einfacher werden die Gespräche mit der Fachfirma, die dann die endgültige Planung vornimmt.
- Angebote vergleichen: Holen Sie möglichst mehrere Angebote von Handwerkern ein, um Leistung und Preise miteinander zu vergleichen. Wichtig: Nicht immer ist der billigste auch der beste. Deshalb gehören Kriterien wie Engagement, Zuverlässigkeit, Erreichbarkeit und Garantieansprüche genauso zur Entscheidungsfindung.
- Verhandlungsspielraum: Beim Arbeitslohn gibt es den kaum. Bei den Materialien können Sie durch eigene Recherche Preisvergleiche anstellen und gegebenenfalls verhandeln.
- Förderung: Die KfW-Förderung muss vor dem Umbau beantragt und genehmigt werden.
- Bauleitung: Je größer der Umbau, desto sinnvoller ist, dass eine Fachfirma die Arbeiten koordiniert. Installationen, Trocknungszeiten für einen neuen Estrich, weitere Verpflichtungen der Handwerker, Urlaubszeiten, all das muss geplant werden.
- Dauer: Das hängt an der Verfügbarkeit der Gewerke, am Aufwand und an den Lieferzeiten. Sprechen die sich untereinander gut ab, kann die Sanierung in zwei bis drei Wochen erledigt sein.
- Handwerkerkosten: Die Lohnkosten lassen sich steuerlich absetzen. Die Rechnung muss deshalb Lohn, Material und gegebenenfalls Anfahrt einzeln aufführen.
Was kostet eine Badsanierung? Ein Rechenbeispiel
Wie teuer die Badsanierung wird, hängt von der Ausstattung und den Arbeits- und Materialkosten sowie der Größe des Badezimmers ab. So können Sie ein mittelgroßes Bad von rund 10 Quadratmetern mit einer einfachen Ausstattung für 3.000 bis 5.400 Euro sanieren. Je nach Größe und Ausstattung ist die Preisskala jedoch nach oben hin offen.
Standard-Ausstattung (ohne Handwerker) | Gehobene Ausstattung (ohne Handwerker) | Luxus-Ausstattung (ohne Handwerker) | |
Kleines Bad (5 qm bis 7 qm) | 1.800 - 3.000 Euro | 3.000 - 5.400 Euro | ab 5.400 Euro |
Mittelgroßes Bad (8 qm bis 12 qm) | 3.000 - 5.400 Euro | 5.400 - 9.6000 Euro | ab 9.6000 Euro |
Großes Bad ( ab 12 qm) | ab 4.800 Euro | ab 7.2000 Euro | ab 12.000 Euro |
Die Arbeits- und Materialkosten müssen Sie extra kalkulieren. Pro Stunde verlangen Handwerker, je nach Region, zwischen 40 und 65 Euro. In der Regel machen die Handwerkerkosten etwa 60 % der Gesamtrechnung aus.
Für die Komplettsanierung inklusive neuer Dusche, Wanne, Armaturen, Badmöbel und Fliesen durch nur einen Fachbetrieb fallen Kosten von etwa 3.000 bis 5.000 Euro je Quadratmeter an. Wenn Sie es sich also zutrauen, einige der Arbeiten selbst zu übernehmen und die verschiedenen Gewerke zu koordinieren, können Sie einiges an Kosten sparen.
Förderung für die Badsanierung
Wer sein Bad barrierefrei saniert, kann eine Förderung beantragen. Aktuell steht dafür das KfW-Förderdarlehen "Altersgerecht Umbauen (159)" bereit. Bei einem Kredit in Höhe von 50.000 Euro gelten folgende Konditionen: 3,02 % p.a. Sollzins und 3,06 % p.a. Effektivzins bei zehn Jahren Laufzeit, zwei tilgungsfreien Anlaufjahren und fünf Jahren Zinsbindung.
Betroffene Eigentümerinnen und Eigentümer, die eine Pflegestufe haben, können zudem einen Zuschuss von bis zu 4.000 Euro zur Wohnumfeldverbesserung bei ihrer Pflegekasse beantragen.
Sie möchten Ihr Bad sanieren: Diese Finanzierungsoptionen gibt es
Je nach Aufwand liegen die Kosten für die Badrenovierung schnell im fünfstelligen Bereich. Bei einer Summe ab 3.000 Euro bietet sich ein Ratenkredit an. Er ist schnell und unkompliziert beantragt und kann bei Renovierungen bis 30.000 Euro günstiger sein als ein Baudarlehen. Die Raten für den Kredit bleiben über die gesamte Laufzeit gleich und die Rückzahlungsdauer lässt sich durch Sondertilgungen verkürzen. Zudem ist keine Grundschuldeintragung nötig.