Vorerst kein Rückgang bei Bauzinsen, aber Gipfel in Sichtweite
Der deutsche Spezialist für private Baufinanzierungen Interhyp schätzt, dass der Gipfel beim Anstieg der Bauzinsen in Kürze erreicht werden könnte. Diese Prognose basiert auf den Zinsschritten der Notenbanken Ende Juli. In den kommenden Monaten müssen Immobilieninteressierte mit einem ähnlichen Niveau bei den Bauzinsen rechnen wie aktuell – ein Rückgang ist noch nicht in Sicht.
Bauzinsen voraussichtlich bis Herbst im Seitwärtstrend
„Kaufinteressierte und Verkäufer von Immobilien kommen zunehmend im ‚neuen Normal‘ an: Die starke Zurückhaltung der vergangenen Monate weicht immer mehr der Akzeptanz des veränderten Zinsniveaus, das sich für zehnjährige Hypothekendarlehen in den kommenden Wochen weiterhin zwischen 3,5 und 4,0 Prozent bewegen wird“, so Interhyp aktuell. Die für August im Trendbarometer für Bauzinsen befragten Zinsexperten prognostizieren bis zum Herbst eine Seitwärtsbewegung inklusive Schwankungen aufgrund von Inflation und Konjunkturrisiken.
Laut Interhyp-Daten liegen die Konditionen für zehnjährige Baudarlehen Anfang August im Schnitt bei 3,9 Prozent. Für 15- und 20-jährige Darlehen liegt der Mittelwert bei rund 4,0 Prozent. Gegen einen geringen Aufpreis ist also langfristige Zinssicherheit möglich.
Blick auf die aktuelle Marktlage
Nachdem die amerikanische Notenbank im Juli zum elften Mal in Folge die Leitzinsen auf mittlerweile 5,25 bis 5,5 Prozent angehoben hat, halten Marktbeobachter nach der Juli-Erhöhung auf 4,25 Prozent seitens der EZB einen zehnten Zinsschritt im Herbst für möglich, so Interhyp.
Im Bauzins-Trendbarometer des Anbieters verweisen die Befragten nahezu einheitlich auf den anhaltenden Spagat der Notenbanker, zwischen Inflationsbekämpfung und Schutz der Wirtschaft das richtige Maß zu finden. Kurzfristig sehen neun von zehn Befragten kaum Spielraum für größere Zinsanpassungen. Sie erwarten, dass die Bauzinsen in einem Korridor zwischen 3,5 und 4,0 Prozent schwanken werden. Auch langfristig erwartet in der August-Befragung eine Mehrheit ein grundsätzlich gleichbleibendes Zinsniveau, wobei einige Befragte mit nochmals steigenden oder leicht nachgebenden Konditionen rechnen. Für November prognostiziert das Zinsbarometer Konditionen um 4,0 Prozent.