Inflation in Deutschland sinkt im November weiter
Vorläufige Daten des Statistischen Bundesamts vom 29. November zeigen: Die Verbraucherpreise lagen im November um 3,2 % über dem Niveau des Vorjahresmonats – nach 3,8 % im Oktober. Dies bedeutet einen weiteren Rückgang der Inflation und den niedrigsten Stand seit Juni 2021 mit damals 2,4 %.
Entwicklung der Inflation
Derzeit wird für Dezember ein kleiner Anstieg und danach ein weiterer Rückgang der Teuerung erwartet. Im September lag die Inflationsrate noch bei 4,5 % und im August bei 6,1 %. Zu Jahresbeginn stand sogar eine Acht vor dem Komma. Deutlich gesunken sind während der aktuellen Entwicklung die Energiepreise. Diese lagen im November 4,5% unter den Vorjahrespreisen. Teurer wurden dagegen unter anderem Nahrungsmittel, die Bewirtung in Gaststätten und die Übernachtungspreise in Hotels.
Angepasstes Konsumverhalten
Die Folge der zwar sinkenden, aber immer noch anhaltenden Inflation: Die Verbraucherinnen und Verbraucher geben weniger Geld aus. Bei einer jüngst veröffentlichten Umfrage im Auftrag der Auskunftei Schufa gaben 74 % der etwa 1000 Befragten an, bewusst weniger und günstiger einzukaufen. Zwar scheint in der Vorweihnachtszeit etwas mehr Shoppinglaune aufzukommen, derzeit gibt es aber keine Signale für eine nachhaltige Erholung des Konsumverhaltens in den kommenden Monaten. "Die Stimmung ist nach wie vor von Verunsicherung und Sorgen geprägt", meint NIM-Konsumexperte Rolf Bürkl.
Steigende Gehälter
Die Gehälter stiegen zuletzt stärker an als die Inflation. Nach Angaben des IfW Kiel legten die Nominallöhne im dritten Quartal um 6,3 Prozent zu und übertrafen den Anstieg der Verbraucherpreise von 5,7 Prozent, was eine Reallohnsteigerung von 0,6 Prozent zum Vorjahresquartal bedeutet. Bereits im zweiten Vierteljahr hatte es ein leichtes Plus gegeben. Diese Erholung der Kaufkraft der Beschäftigten könnte den Konsum ankurbeln.
Prognose für 2024
Volkswirte rechnen damit, dass die Inflation weiter sinken wird. Aktuell wird von einer Teuerungsrate von durchschnittlich 2,6 Prozent im kommenden Jahr ausgegangen.
Zwar dürfte die Inflationsrate im Dezember vorübergehend auf etwa 4 Prozent steigen. „Aber bereits zu Beginn des kommenden Jahres wird die Inflationsrate auf unter 3 Prozent sinken" prognostiziert Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser.
Der erhöhten Inflation im Euroraum setzte die Europäische Zentralbank (EZB) bislang zehn Zinserhöhungen in Folge entgegen. Die EZB sieht ihr Ziel stabiler Preise bei einer Inflation von mittelfristig 2,0 Prozent im Euroraum erreicht.