Corona hat den Wunsch nach den eigenen vier Wänden noch verstärkt - Ein- und Zweifamilienhäuser sind besonders gefragt.
(München, 11. August 2021) Der Wunsch nach Wohneigentum hat sich durch Corona noch verstärkt. Im Jahr 2020 wurden in Deutschland laut Statistischem Bundesamt 306.376 Wohnungen fertiggestellt. Das waren 4,6 % (absolut 13.374) mehr als im Jahr davor und so viele Fertigstellungen wie seit 2001 nicht mehr. Und der Run auf die eigene Immobilie hält an. Im März 2021 verzeichneten die Bundesstatistiker 38.204 Baugenehmigungen für Wohnungen und damit 7,0 % mehr als im Februar 2021. Extrem hohe Steigerungen gab es bei den Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser (34,5 %) und Zweifamilienhäuser (28,9 %). Ganz anders hingegen die Entwicklung bei Mehrfamilienhäusern. Hier ist die Zahl der Baugenehmigungen um 6,2 % gesunken. Gefragt sind hingegen bestehende Gebäude. Die Zahl der Genehmigungen für Baumaßnahmen an diesen Wohneinheiten sind im März 2021 um 13,8 % gestiegen.
Das Statistische Bundesamt verweist bei Veröffentlichung von Baugenehmigungszahlen auf den sich weiterhin vergrößernden "Bauüberhang". Dieser Begriff beschreibt die Differenz zwischen genehmigten, aber noch nicht fertiggestellten Gebäuden. Da 2020 wie in den Jahren zuvor mehr Wohnungen genehmigt (368.589) als gebaut (306.376) wurden, vergrößerte sich dieser Bauüberhang auf insgesamt 779.432 Wohnungen.
Die hohe Nachfrage nach Immobilien hat auch 2020 zu einer Verteuerung der Preise geführt. Wie der Verband der Verband deutscher Pfandbriefbanken (VDP) mitteilt, betrug die Steigerung im vergangenen Jahr insgesamt 8,4 %. Überdurchschnittlich sei die Preissteigerung mit 9,4 % bei selbst genutztem Wohnraum gewesen. Mehrfamilienhäuser haben sich laut VDP um 7,6 Prozent verteuert. In den Top 7-Städten Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt/M., Stuttgart und Düsseldorf kosteten Wohnimmobilien 2020 5,3 % mehr als im Jahr zuvor, für selbst genutztes Wohneigentum waren 7,3 % mehr zu bezahlen.
Redaktion Joachim Hoffmann