Ein Haus mit Pool im Garten erzielt höhere Preise beim Verkauf.
(München, 8. September 2021) Seit vergangenem Jahr können sich Poolbauer vor Anfragen und Aufträgen kaum retten. Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Reisebeschränkungen haben dazu geführt, dass viele Immobilienbesitzer das Urlaubsfeeling daheim haben wollen. Als Folge profitieren sie gleich doppelt: Sie dürfen sich nicht nur über das kühle Nass im eigenen Garten freuen, sondern auch noch über einen erheblichen Wertzuwachs ihres Zuhauses. Wie das Immobilienportal Immowelt auf Basis von Immobilienangeboten analysiert hat, kosten Häuser mit Pool durchschnittlich 13 % mehr als Eigenheime ohne Schwimmbecken. Bei einem durchschnittlichen Haus mit 5 Zimmern, 140 Quadratmetern Wohnfläche und 600 Quadratmetern Grundstücksfläche entspreche das absolut einem Betrag von 46.890 Euro. Obwohl der Bau eines einbetonierten Schwimmbeckens mit mehreren Zehntausend Euro nicht gerade günstig ist, sei der so erzeugte Mehrwert oft größer als die Investitionskosten. Allerdings verweist Immowelt darauf, dass neben den Anschaffungs- und Baukosten auch Betriebskosten für Strom, Heizung, Wasser, Chemikalien, Wartung, Reparaturen und Ersatzteile anfallen. Auch bei einem kleinen Pool kämen hier jährlich schnell 1.000 Euro oder mehr zusammen. Übrigens: Bei Eigentumswohnungen ist der Pool-Effekt deutlich geringer: Hier haben die Immowelt-Analysten eine Wertsteigerung von lediglich 2 % ausgemacht.
Im Zuge des gestiegenen Umweltbewusstseins der Bevölkerung ist auch die Energiebilanz von großer Bedeutung für den Wert(zuwachs) einer Immobilie. Gebäude mit hoher Energieeffizienz erzielen in Deutschland durchschnittlich 23 % höhere Preise am Immobilienmarkt als unsanierte Vergleichsobjekte. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Plattform ImmobilienScout24 im Auftrag des Bundesverbands energieeffiziente Gebäudehülle (BuVEG). Für die Analyse wurden über ein Jahr rund 155.000 Objekte (Ein-, Mehrfamilienhäusern bzw. Eigentumswohnungen) ausgewertet und nach Regionen (Stadt/Kreisebene) und Baualtersklassen miteinander verglichen. "Energieeffizient modernisierte Gebäude sind nicht nur ausschlaggebend für deutlich mehr Klimaschutz, sie sind ein maßgeblicher Faktor zur Wertsteigerung einer Immobilie", fasst BuVEG-Geschäftsführer Jan Peter Hinrichs das Studienergebnis zusammen. Altbauten in Großstädten (bis Baujahr 1949) erzielten nach Effizienzmaßnahmen einen um durchschnittlich 44 % höheren Preis. Effizienzmaßnahmen bei Immobilien im ländlichen Raum (alle Altersklassen) führten immerhin zu 31 % höheren Marktpreisen. Interessantes Detail: Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen (bzw. Mehrfamilienhäuser) liegen bei der Wertsteigerung gleichauf.
Redaktion: Joachim Hoffmann