Tipps und Informationen für ein entspanntes Zusammenleben in einer WG.
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Tipps für ein entspanntes WG-Zusammenleben

Der eine ist nicht gern alleine, andere möchten Miete sparen und manche schätzen die Lebendigkeit: Es gibt unterschiedliche Gründe, in eine Wohngemeinschaft, kurz WG, zu ziehen. Denn besonders in Ballungsgebieten mit teilweise enorm hohen Mietkosten bietet das Zusammenwohnen und Teilen der Miete, eine Möglichkeit, die Kosten erträglich zu halten. Das Modell ist lange bewährt – aber nicht weniger legendär sind die Geschichten von Stress und Unstimmigkeit. Damit das Ganze läuft und Schwierigkeiten sowie Konflikte die Ausnahme bleiben, gilt es, sich vorher mit folgenden Themen auseinanderzusetzen.

Author: Christina Gebauer
von Christina Gebauer in München, aktualisiert am 14.03.2023
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Warum und wo?

Junge Frau überlegt sich, ob sie in eine Wohngemeinschaft ziehen sollte.
Die Idee einer Wohngemeinschaft klingt gut und ist weit verbreitet. Vorher sollte man sich selber jedoch fragen, ob diese Wohnform für einen selber passt. Wenn man eher verschlossen ist, nicht gern kommuniziert, ungern Rücksicht nimmt oder viel Ruhe braucht, ist eine WG vielleicht keine gute Lösung. Fragen Sie sich also, was Ihre Hauptmotive sind, in eine WG zu ziehen. Und überlegen Sie sich:
  • Passt Ihre aktuelle und geplante Lebenssituation gut dazu?
  • Sind Sie bereit, Gemeinschaftsräume zu teilen?
  • Sind Sie ungern alleine?
  • Schätzen Sie Geselligkeit und Austausch?
  • Können Sie regelmäßig Miete und Gemeinschaftskosten begleichen?

Auswahl und Mitbewohner

Studenten-Wohngemeinschaft
Es hilft, sich bewusst zu machen, dass man in einer Wohngemeinschaft eine Art von Partnerschaft mit anderen Menschen eingeht – eine Zweck-Partnerschaft. Das heißt, man ist aufeinander angewiesen, muss sich vertrauen können und sollte ähnliche Lebensrhythmen haben. Langschläfer und Frühaufsteher, Stubenhocker und Partylöwen werden irgendwann aneinandergeraten. Insofern sind vergleichbare Lebenssituationen gut und helfen auch, sich besser zu verstehen. So gibt es oft Studenten-WGs, Alleinerziehenden-WGs oder auch Senioren-WGs. Hobbys, Interessen und Ziele, die ähnlich sind, helfen beim Gelingen der WG.
In diesem Sinne sollte man Mitbewohner aussuchen, die zum eigenen Lebensschema passen.

Typen von Wohngemeinschaften

  • Studenten-Wohngemeinschaft: Studenten teilen sich in Ballungsräumen oft eine Wohnung, um hohe Mieten zu vermeiden. Darüber hinaus verbinden sie noch vergleichbare Tagesabläufe mit Vorlesungen, Lernen und lebendige Freizeitaktivitäten. Oftmals ist die beabsichtigte Mietdauer auf die Studiendauer begrenzt, das Zusammenleben sehr zweckorientiert. Umso wichtiger sind klare Absprachen und Regeln – auch was Besuche Dritter und eventuelle Gemeinschaftsaktivitäten angeht.
  • Senioren WG
    Senioren-Wohngemeinschaft: Dass das Leben im Alter nicht einfacher wird, weiß jeder. Insofern ist es eine gute Idee, sich Mitbewohner zu suchen, die ebenfalls älter sind und einander helfen können. Anstatt alleine zu leben, teilt man Wohnung und Zeit mit Menschen aus derselben Generation. Wichtig ist, vorher Erwartungen in Bezug auf Austausch, Hilfe bei Krankheit oder Übernahme von Tätigkeiten wie Einkaufen, Kochen, Putzen abzustimmen. Senioren-WGs sind meist auf längere Zeit angelegt. Auch der Umgang mit zu pflegenden Personen sollte vorher abgeklärt werden.
  • Gemischte Wohngemeinschaft: Weil sich Gegensätze bekanntlich anziehen, erfordert eine gemischtgeschlechtliche WG besondere Regeln. Oftmals gibt es unterschiedliche Schwerpunkte was Sauberkeit, Ordnung und Freizeitverhalten angeht. Während die einen gern mehr Zeit im Bad verbringen oder ab und zu ihre Ruhe wollen, schätzen die anderen oft lautes Mitfiebern bei Sportereignissen oder häufigen Besuch. Die Unterschiedlichkeiten sollte man vorher klar ansprechen und sich bewusst machen. Dazu gehören auch Wünsche, was Nähe und Abstand betrifft. Die Vorstellungen können hier sehr konträr sein.

Geld und Kosten

In einer Wohngemeinschaft fallen Kosten an, die man klar zuteilen kann wie die gemieteten Zimmer. Es gibt aber auch Gemeinschaftskosten wie Strom, Heizung, Internet, Putzmittel/Toilettenpapier und anderes. Dazu wird bei Bezug eine Kaution fällig und eventuell eine Ablöse für Möbel oder Einbauten. Alle Kosten sollte man vorher möglichst genau definieren und aufteilen. Für Gemeinschaftskosten sollte es ein Extrakonto geben oder jemanden, der diese Kosten verwaltet. Wichtig ist, jeden Monat seinen Kostenanteil pünktlich zu bezahlen – sonst gefährdet man mit fehlender Miete die gesamte WG.

Rechte und Pflichten

Gemischte WG
Grundsätzlich soll man wissen: Wer in eine WG einzieht, geht mit dem Mietvertrag ein bindendes Vertragsverhältnis ein. Wichtig ist, ob alle Mieter im Mietvertrag stehen oder ob es einen Hauptmieter gibt. Achten Sie auf Kündigungsfristen, Kautionszahlungen und -erstattungen sowie die Aufteilung der Nebenkosten (Internet, GEZ, Strom etc.). Fragen Sie, wie sich Ihr Mietanteil genau zusammensetzt und welche weiteren Pflichten Sie haben. Im Normalfall können Sie Ihr Zimmer und Gemeinschaftsräume wie Küche, Bad, Toilette nutzen. Gibt es vielleicht auch ein Wohnzimmer oder Hobbykeller, die Sie nutzen können/dürfen? Fragen Sie, welche Pflichten Sie neben den monatlichen Zahlungen noch haben. Oft gibt es eine WG-Hausordnung, in der das aufgeführt ist.

Lieber Kaufen statt Mieten?

Berechnen Sie ausgehend von Ihrer monatlichen Kaltmiete, ob die eigene Immobilie für Sie die günstigere Alternative darstellt.

Ordnung und Verhalten

Eine WG-Hausordnung ist Voraussetzung für ein friedliches Zusammenleben mit Mitbewohnern.
Hier gilt der Grundsatz: Ordnung ist das halbe Leben und Toleranz die andere Hälfte. Heißt konkret, dass es immer um Rücksichtnahme der oder des anderen geht. Am besten funktioniert das Zusammenleben mit Mitbewohnern, indem man daran denkt, dass man nicht alleine lebt.
  • Man nimmt also grundsätzlich Rücksicht und achtet die Wünsche der Mitbewohner.
  • Gemeinschaftsräume sollten so verlassen werden, dass der nächste sie problemlos nutzen kann.
  • Besucher sollten keine Dauergäste sein und vorher kurz angekündigt werden.
Grundsätzlich macht es Sinn, eine WG-Hausordnung festzulegen:
  • Gibt es Ruhezeiten?
  • Wie verhält es sich mit Kochen, Aufräumen, Putzen, Einkaufen, Kühlschrankeinteilung, Kosten?
Und wichtig: Wenn es Unstimmigkeiten und Schwierigkeiten mit dem Verhalten gibt – darüber reden. Schnell und klar – jedoch ohne belehrend zu sein. Und für wiederkehrende Verstöße gegen die Hausordnung kann es ruhig kleine Strafen wie eine Runde Pizza zahlen oder ähnliches geben.

WG Knigge – alles gut geregelt

  • Geht respektvoll miteinander um.
  • Denkt daran, dass man aufeinander angewiesen ist – ohne Mitbewohner funktioniert keine WG.
  • Achtet Besitzverhältnisse: Es gibt meins und deins. Und unseres. Nicht vermischen!
  • Gemeinsam eine Hausordnung festlegen mit folgenden Mindestinhalten: Ruhezeiten, Besuchsordnung, Putzplan, Einkaufsordnung, Kostenverteilung, Umgang mit Verstößen.
  • WG-Rat gründen mit regelmäßigen Treffen (1x Monat) – hier wird alles vorgetragen und besprochen.
  • Pünktlich zahlen.
  • Ehrlich und offen kommunizieren, großzügig sein – es zahlt sich aus.

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