Schuldzinsen
Schuldzinsen Definition
Schuldzinsen bezeichnen die Kosten, welche durch das Ausleihen eines Geldbetrages mittels eines Finanzinstitutes beziehungsweise Kreditgebers entstehen. Der Schuldner zahlt Zinsen auf die geliehenen Mittel an die Institution, welche für eine festgelegte Laufzeit vereinbart werden. Diese Vereinbarung wird als Schuldenvertrag bezeichnet. Im Vergleich zu Konsumschulden bietet der Erwerb von Immobilien mittels Kredit enorme Vorteile. Während geliehenes Geld nach und nach an Wert verliert, profitieren Immobilien sogar von der Inflation.
So profitieren Immobilienbesitzer von Schuldzinsen
Die Inflation stellt für viele Menschen, die Schulden zurückzahlen, ein erhebliches Problem dar. Wenn die Lebenshaltungskosten steigen, sinkt der reale Wert eines Euros. Im Falle der Immobilieninvestition kann dies zugunsten des Eigentümers wirken. Die Inflation ist ein Maß dafür, wie stark der Wert einer Währung in einem bestimmten Zeitraum gefallen ist. Dies bedeutet, dass Ihr Geld eine geringere Kaufkraft hat. Eine Ausnahme von dieser Regel bildet jedoch der Besitz eines Eigenheims. Da die Lebenshaltungskosten durch die Inflation steigen, können Immobilienbesitzer die Mehrkosten decken, indem sie ihre Mieten erhöhen oder die Häuser, je nach Bedarf, zu höheren Preisen verkaufen. Aufgrund der Tatsache, dass die Schuldzinsen vertraglich aufgesetzt wurden, ist eine nachträgliche Anpassung an die Inflation nicht möglich.
Welche Faktoren beeinflussen Schuldzinsen
Die Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung ist im Volksmunde eher als "Schufa" bekannt. Die Schufa ist ein in Deutschland ansässiges Kredit-Score-Unternehmen. Sie sammelt Daten von Banken und anderen Finanzquellen, sowie öffentliche Aufzeichnungen wie Steuerunterlagen und Gerichtsfälle. Sollte der potenzielle Kreditnehmer einen negativen Vermerk bezüglich weiterer Kredite aufweisen, so können Zinssätze deutlich höher ausfallen. Dieser Umstand rührt daher, dass ein Kreditinstitut durch ein Mehr an Schuldzinsen das höhere Risiko ausgleichen möchte. Im Laufe der Zeit können sich Kreditnehmer ihre monatlichen Zahlungen möglicherweise nicht mehr leisten und folglich mit dem Kredit in Verzug geraten.
Steuerliche Vorteile für Schuldzinsen aus Immobilien
Es ist nicht ungewöhnlich, dass Vermieter im Namen ihrer Mietobjekte Geschäftsausgaben tätigen. Zu den abzugsfähigen Betriebsausgaben zählen Zahlungen der Schuldzinsen, die der Vermieter für Darlehen zahlt. Wichtig ist hierbei, dass dies ausschließlich für den Kauf eines vermieteten Objekts gilt. Darüber hinaus kann der Vermieter Abschreibungen, sowie alle Ausgaben für den Umbau oder die Verbesserung einer Immobilie steuerlich geltend machen. Auch Grundsteuern und Hypothekenversicherungen sind abzugsfähig.
Steuerliche Vorteile sind nur zulässig, sofern der Immobilienbesitzer die Zahlungen in seiner jährlichen Einkommensteuererklärung aufführt. Einigen Vermietern kann sogar eine Ausnahme gewährt werden. Beispielsweise können Eigentümer eines vermieteten Objekts Anspruch auf einen derartigen Abzug haben, wenn sie im selben Haus wohnen. Die IRS berechnet die Abschreibung als jährliche Wertberichtigung für die Abnutzung der Immobilie, die nach der linearen Methode ermittelt wird. Bevor derartige Schuldzinsen abgeschrieben werden können, muss der abschreibungsfähige Teilbetrag ermittelt werden. Hierbei wird berechnet, wie viel Prozent der Immobilie vom Eigentümer und welche Fläche von den Mietern genutzt wird.
Wie funktioniert der Schuldzins - Nachweis?
Eigenheimbesitzer müssen von den Kreditgebern ein 1099-INT-Formular ausstellen lassen, um einen entsprechenden Nachweis vorlegen zu können. Der Schuldzins - Nachweis ist ein Rechnungslegungssystem, das die Höhe der Einnahmen und Ausgaben im Zusammenhang mit der Fremdfinanzierung ermittelt. Es wurde für Unternehmen und Privatanleger entwickelt, die keinerlei Wertpapiere besitzen, sondern nur Schulden oder Verbindlichkeiten haben. Das System ist wichtig, da es herangezogen werden kann, um die Leistung zu bewerten, Liquiditätsengpässe zu identifizieren und Kosten zu kontrollieren.
Können Schuldzinsen nachträglich geltend gemacht werden?
Unter Umständen können Hausbesitzer auch im Nachhinein noch Zinsen bezüglich des Kredites ihrer Immobilien geltend machen. Diese Begebenheit kann selbst dann gegeben sein, wenn das Haus oder die Wohnung bereits verkauft wurden. Hierbei muss jedoch die Voraussetzung gegeben sein, dass der Erlös des Hausverkaufs nicht ausreicht, um die Restschuld vollständig tilgen zu können. Ausschließlich die Zinsen für den Teil des Darlehens, welcher nicht zurückgezahlt werden kann, darf noch von der Steuer abgezogen werden. Nach der neuen Rechtsprechung ist es irrelevant, ob die Immobilie beziehungsweise das Grundstück vor oder nach dem zehnjährigen Leistungszeitraum veräußert wurde (BStBl. 2013 II S. 275).