Ein Mähdrescher bei der Hanfernte.
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Dämmung mit Hanf – die ökologische Dämmung mit vielen Vorteilen

Hanf ist robust und schnell nachwachsend – ein idealer Dämmstoff, der als regenerative Ressource nicht nur jede Menge Vorteile in puncto Nachhaltigkeit bietet. Auch seine hervorragenden Dämmwerte sowohl im Bereich Wärmeschutz als auch beim Hitze- und Schallschutz überzeugen. Und mit seinen feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften trägt Hanf als Dämmmaterial zu einem dauerhaft angenehmen und gesunden Wohnklima bei.

Author: Sarah Weschenfelder
von Sarah Weschenfelder in München, aktualisiert am 23.08.2024
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Naturmaterial Hanf als Dämmstoff

Dämmplatten aus Hanf
Hanf zählt zu den ältesten Kulturpflanzen. Wegen des rauschfördernden Inhaltsstoffs THC wurde der Anbau über Jahrzehnte hinweg verboten. Seit der Züchtung THC-freier oder -armer Hanfsorten, dem sogenannten Nutzhanf, wird die Pflanze wieder angebaut und gerade im Bauwesen aktiv genutzt. Denn Hanf bietet bereits im Anbau jede Menge Vorteile: die Pflanze benötigt nur wenig Wasser für ihr schnelles Wachstum von bis zu vier Metern in drei Monaten. Zudem ist die Pflanze durch ihre natürlichen Bitterstoffe für Schädlinge uninteressant und muss weder gedüngt noch mit Pestiziden behandelt werden.
Bei der Verarbeitung der Hanffasern wird nahezu die gesamte Pflanze genutzt, was den Energieaufwand minimiert und eine effiziente Ressourcennutzung sicherstellt. Als Dämmstoff eingesetzt, benötigt Hanf ebenfalls keine Behandlung, da die Bitterstoffe weiterhin Schädlinge fernhalten und während des Wachstums eingelagerte Kieselsäure zudem einen zuverlässigen Schutz vor Schimmel bietet.
Wird eine Hanfdämmung irgendwann entfernt und entsorgt, ist auch dieser Prozess umweltfreundlich. Hanf kann vollständig recycelt werden.

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Hanfdämmung in der Praxis

Eine Matte aus Hanf als Dämmaterial
Hanf können Sie sowohl beim Neubau als auch bei der energetischen Sanierung von Bestandsimmobilien als Dämmstoff verwenden. Dabei haben Sie die Wahl zwischen verschiedenen Verarbeitungsformen – Hanf ist als Stopfwolle, Nadelfilzrollen oder Dämm-Matten erhältlich und eignet sich sowohl für die Dämmung von Wänden, Dächern als auch für Fußböden. Hanflehm, eine Kombination aus Hanf und Lehm, dient als ökologische Alternative zu herkömmlichen Baustoffen im Innenausbau und sorgt für zusätzlichen Feuchtigkeitsausgleich.
Ungeeignet ist Hanf als Dämmstoff und Putzträger für ein ökologisches Wärmeverbundsystem (WDVS), für die äußere Dämmung sowie für technische Dämmungen wie beispielsweise die Perimeterdämmung.

Vor- und Nachteile der Hanfdämmung

Hohe Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit
Sehr gute Dämmeigenschaften im Wärme-, Hitze- und Schallschutz
Sehr lange Lebensdauer
Feuchtigkeitsregulierende Eigenschaften für komfortables Raumklima
Schadstofffreiheit
Resistenz gegen Schimmelbildung
Natürliche Abwehr von Schädlingen
Reißfestes Material
Normal entflammbar – Brandschutzklasse B2)
Fachgerechte Anbringung notwendig (sachgerechte Belüftung, keine Feuchtigkeitsstaus)
Begrenzte Einsatzmöglichkeiten (keine äußere Dämmung)

Kostenaspekte

Ein Sparschwein als Symbol für Kosten
Hanf liegt als Dämmstoff in der durchschnittlichen, mittleren Preisklasse pflanzlicher Dämmstoffe und damit etwas über konventionellen, industriell gefertigten Dämmmaterialien. Im Vergleich zu Industriedämmstoffen auf Basis fossiler Ressourcen profitieren Sie mit einer Hanfdämmung allerdings nicht nur von hervorragenden Dämmwerten, sondern auch von einem dauerhaft nachhaltigen und wohngesunden Zuhause. Die Investition in eine gute Dämmung amortisiert sich über die Jahre durch deutlich reduzierte Heiz- und Energiekosten.

Tipp

Staatliche Fördermittel beispielsweise von der KfW oder dem BAFA machen die Finanzierung einer Dämmung mit Hanf im Rahmen eines nachhaltigen Bauprojektes oder energetischer Sanierungsmaßnahmen günstiger.

Antworten auf Ihre Fragen

Ist Hanfdämmung für alle Gebäudearten geeignet?
Ja, Hanfdämmung kann sowohl in Neubauten als auch bei der Sanierung von Bestandsimmobilien und Altbauten eingesetzt werden.

Ist Hanfdämmung für alle Gebäudearten geeignet?

Wie verhält sich Hanf im Brandfall?
Der Dämmstoff Hanf wird in die Brandschutzklasse B2 „normal entflammbar“ eingestuft. Damit bietet Hanf keinen überdurchschnittlichen Brandschutz – besteht in Ihrem Zuhause ein erhöhtes Brandrisiko, lassen Sie sich von einem Fachbetrieb zur Auswahl des richtigen Dämmstoffs beraten.

Wie verhält sich Hanf im Brandfall?

Kann Hanfdämmung Schädlinge anziehen?
Nein, Hanf ist von Natur aus resistent gegen Nagetiere und bietet keinen Nährboden für Schädlinge oder Schimmel.

Kann Hanfdämmung Schädlinge anziehen?

Wie lange hält eine Hanfdämmung?
Bei sachgemäßer Verarbeitung kann Hanfdämmung eine Lebensdauer von über 100 Jahren erreichen.

Wie lange hält eine Hanfdämmung?

Unterstützt der Staat den Einsatz von Hanfdämmung?
Für die Hanfdämmung im Rahmen eines energieeffizienten Bauprojekts oder einer energetischen Sanierung stehen Fördermittel beispielsweise von der KfW oder dem BAFA zur Verfügung.

Unterstützt der Staat den Einsatz von Hanfdämmung?

Welche Sanierungsmaßnahmen sich für Ihr Zuhause lohnen?

Mit dem Sanierungsrechner ermitteln.

Zukunftsfähig und nachhaltig wohnen mit Hanfdämmung

Das eigene Zuhause mit der nachwachsenden Ressource Hanf zu dämmen, ist eine nachhaltige, effiziente und wohngesunde Alternative zu konventionellen, industriell gefertigten Dämmstoffen. Neben der effizienten Wärmedämmung und den dadurch eingesparten Heizkosten profitieren Sie von optimalem Hitzeschutz, komfortablem Schallschutz und einem gesunden, schadstofffreien Wohnklima. Zudem leisten Sie mit Ihrer Entscheidung einen wertvollen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz.
Ein moderens Eigenheim im Grünen

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