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Das Foto zeigt eine Frau auf einem Fahrrad. Es steht sinnbildlich für das Thema die Zukunft und Trends einer Stadt.
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Die Stadt der Zukunft: Trends und Prognosen

Die Mehrheit der Menschen in Deutschland wohnt in Städten, Tendenz steigend. Doch um auch künftig lebenswert zu sein, müssen Städte ihr Gesicht verändern. Klimawandel, Ökologie und neue Herausforderungen bei der Mobilität sind dabei wichtige Einflussfaktoren.

Author: Christoph Wenner
von Christoph Wenner in München, aktualisiert am 11.09.2024
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Welche Faktoren beeinflussen die Stadtentwicklung?

Die Stadtentwicklung ist ein langfristiger Prozess, der aufgrund langer Vorlaufzeiten bei Planung und Bau oft mit Verzögerung auf Trends reagiert. Für Planerinnen und Planer ist es daher eine große Herausforderung, die Anforderungen der kommenden Jahre frühzeitig zu erkennen und zukunftsfähige Konzepte zu entwickeln. Wenn sich Planungsverantwortliche Gedanken machen, wie die Stadt der Zukunft aussehen könnte, müssen sie unterschiedliche Einflussfaktoren mitberücksichtigen.

Demografische Veränderung

Das Foto zeigt ein älteres Ehepaar und steht symbolisch für den Demografischen Wandel.
Der zunehmende Anteil älterer Menschen in der Gesamtbevölkerung beeinflusst auch die Stadtentwicklung, etwa bei der Reduzierung von Barrieren oder der Schaffung von seniorenfreundlicher Infrastruktur wie Begegnungsstätten und Pflegeangeboten.
Darüber hinaus müssen Städteplanerinnen und -planer im Blick haben, ob die Stadt künftig eher durch Zuzug wachsen oder durch Wegzug schrumpfen wird.

Vom Land in die Stadt

Derzeit wohnen rund 78 Prozent der deutschen Bevölkerung in Städten. Dieser Anteil soll bis 2050 auf gut 84 Prozent wachsen.
Quelle: Statista

Wirtschaftliche Entwicklung

Die Entwicklung der Unternehmen in einer Stadt wirkt sich auf mehrere Aspekte der Stadtentwicklung aus:
  • Bei einer wachsenden Wirtschaft ist tendenziell ein Anstieg der Einwohnerzahl zu erwarten, während abwandernde Arbeitsplätze häufig eine Schrumpfung nach sich ziehen.
  • In die Planungen zu Straßenbau und öffentlichem Nahverkehr sollte die Mobilität der Beschäftigten und der Warentransport mit einfließen.
  • Die Einnahmen aus Unternehmenssteuer – vor allem aus der Gewerbesteuer – helfen bei der Finanzierung städtebaulicher Vorhaben.

Wohnungsmangel

Vor allem in größeren Städten ist die Wohnungsnot oft groß, weil der Neubau mit der steigenden Wohnungsnachfrage schon seit Jahren nicht Schritt halten kann. Hier ist Kreativität in der Stadtplanung gefordert, etwa mit der Umgestaltung von leerstehenden Gewerbeflächen zu neuem Wohnraum.

Wohnraum statt Leerstand

Rund 20.000 neue Wohnungen könnten in den sieben größten deutschen Städten durch die Umwandlung von ungenutzten Büros in Wohnraum entstehen, sagt eine Studie der Immobilienberatung JonesLangLaSalle (JLL). Das wäre im Vergleich zum Neubau kostengünstiger und klimafreundlicher, allerdings gibt es auch Hürden wie die Anpassung von Deckenhöhen und Sanitäranlagen oder bürokratische Hemmnisse bei der Umwidmung der Gebäude.

Mobilität

Über Jahrzehnte hinweg wurden Städte mit großen Verkehrsachsen geplant, um möglichst viel Autoverkehr durchleiten zu können. Doch überlastete Straßen und Luftverschmutzung stellen Städteplanerinnen und -planer vor die Aufgabe, mehr als bisher bei ihren Konzepten andere Mobilitätsformen wie den öffentlichen Nahverkehr und das Fahrrad mit einzubeziehen.

Klimawandel und Ökologie in der Stadtplanung

Die Grafik steht sinnbildlich für den Klimawandel und Ökologie in der Stadtplanung.
Die Folgen des Klimawandels sind zunehmend auch in Städten zu spüren. Gleichzeitig wächst die Sensibilität für Nachhaltigkeit und Ökologie bei der Planung von Lebensräumen für Stadtbewohnerinnen und -bewohner.

Klimawandel und Klimaschutz

Die Zunahme von Wetterextremen in Form von Starkregen und Hitzeperioden rückt Aspekte wie Hochwasserschutz und die Vermeidung von Überhitzung in den Mittelpunkt. Gleichzeitig soll die Stadt selbst möglichst wenig CO2-Emissionen verursachen. Dies betrifft nicht nur die Emissionen bei Energieversorgung und Verkehr. Auch bei Baumaßnahmen sollten Baustoffe mit schlechter CO2-Bilanz wie z.B. Beton möglichst sparsam eingesetzt werden.

Ökologie und Nachhaltigkeit

„Unsere Stadt soll grüner werden“ – das ist die Leitlinie bei der Stadtentwicklung der Zukunft. Dachbegrünung, Entsiegelung von asphaltierten und betonierten Flächen, mehr Parks und Grünanlagen: Mit solchen Maßnahmen soll die Natur wieder in die Stadt zurückkehren.
Auch bei Baumaterialien sind grüne und nachhaltige Alternativen gefragt wie beispielsweise
  • Beton mit geringerem Anteil an klimaschädlichem Zement,
  • nachwachsende Baustoffe wie Holz oder Hanf und
  • nachhaltig konstruierte Bauelemente, die sich am Ende der Nutzungsdauer recyceln lassen.

Schwammstädte: grün und lebenswert

Das Foto zeigt eine begrünte Fassade eines Hause und steht sinnbildlich für das Thema Schwammstädte.
Eine Schwammstadt soll wie das namensgebende Vorbild funktionieren: Bei starken Niederschlägen wird Wasser gespeichert und damit die Gefahr von Überflutungen reduziert, und in Dürreperioden wird der Wasservorrat für die Pflanzenbewässerung genutzt.
Kapazität für die Wasserspeicherung kann auf vielfältige Weise geschaffen werden. Versickerungsfähige Pflaster, begrünte Dächer und Grünflächen helfen bei der Entlastung der Kanalisation, wenn in kurzer Zeit viel Regen fällt. Zusätzlich können noch Teiche, Zisternen oder speziell angelegte Überschwemmungsflächen angelegt werden.
Ein wichtiger Bestandteil von Schwammstädten sind Bäume, bepflanzte Flächen sowie begrünte Fassaden und Dächer. Diese können in Hitzeperioden durch Verdunstung Wasser abgeben und somit zur Kühlung der Stadt beitragen.

Neue Wege in der Mobilität

Verstopfte Straßen, Lärm, Abgasbelastung, Parkplatzmangel: Das Auto ist für Städte und ihre Bewohner zum Stressfaktor geworden. In vielen Großstädten Europas hat daher schon länger ein Umdenken bei der Verkehrsplanung eingesetzt.
So ist in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen das Fahrrad schon längst das beliebteste Fortbewegungsmittel, gut ausgebaute und sichere Radwege sollen dafür sorgen, dass das auch so bleibt. Paris reduziert die Zahl der Parkplätze in der Stadt und baut gleichzeitig Radwege, Mietfahrradangebote und den öffentlichen Nahverkehr weiter aus.
Für individuelle Mobilität können neben dem Fahrrad Carsharing-Angebote sorgen. Die Lücke zwischen individuellem Verkehr und öffentlichen Nahverkehr lässt sich mit so genannten On-Demand-Verkehrsangeboten schließen, bei denen Kleinbusse auf flexiblen Routen per App oder Telefon gebucht werden können.

Schon gewusst? Das sind die fahrradfreundlichsten Städte in Deutschland

Über 500.000 Einwohner:
1. Bremen
2. Frankfurt am Main
3. Hannover
Über 200.000 Einwohner:
1. Münster
2. Karlsruhe und Freiburg
Über 100.000 Einwohner:
1. Erlangen
2. Göttingen
3. Darmstadt

Zurück zum Kiez: Das Dorf in der Stadt

Das Foto zeigt einen nachdenklichen Mann. Er steht sinnbildich für die Leistbarkeits- und Wohntraumstudie.

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Zu den Studien
Viele Städte gliedern sich in ein Zentrum, wo Menschen einkaufen, zur Arbeit gehen und Dienstleistungen nutzen, und die Außenbezirke, die überwiegend aus Wohngebäuden bestehen. Doch dieses Konzept bringt einige Nachteile mit sich. So können Stadtzentren beim Wegzug wichtiger Geschäfte und Dienstleister veröden, lange Pendelwege für Arbeit und Einkaufen erhöhen die Verkehrsbelastung und einst selbstständige Vorstädte werden zu „Schlafstädten“ reduziert.
Abhilfe schaffen soll die Wiederentdeckung der Kieze als eigenständiges Dorf in der Stadt. Die Grundidee: Wer in einem Stadtteil wohnt, soll dort in gut erreichbarer Nähe die notwendige Infrastruktur wie Ärzte, Einkaufsangebote, kulturelle Einrichtungen und Arbeitsmöglichkeiten vorfinden. Solche Konzepte entlasten nicht nur die Verkehrswege, sondern machen Städte resilienter gegen Verödung und fördern das Sozialleben in den einzelnen Quartieren.

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