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Das Foto zeigt ein modernes Fertighaus. Es steht sinnbildlich für das Thema modulares Bauen.
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Modulares Bauen: Geliefert statt gemauert

Zeitsparend, effizient, kostengünstig und nachhaltig soll die Bauweise der Zukunft sein. Viele Experten sehen die Erfüllung dieser Ansprüche im modularen Bauen und serieller Vorfertigung ganzer Gebäudeteile. Mit dem tristen Plattenbau hat die Vision von der industriellen Gebäudefertigung nur noch wenig gemein.

Author: Meryem Unsöld
von Meryem Unsöld in München, aktualisiert am 11.09.2024
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Was versteht man unter modularer Bauweise?

Während bei der traditionellen Bauweise das Haus Stein für Stein gemauert wird, werden bei der modularen Bauweise ganze Teile des Gebäudes vorgefertigt und auf der Baustelle montiert.
Das Foto zeigt ein modulares Haus und steht sinnbildlich für Tipps und Informationen über das modulare Bauen.
Schon länger ist der Ansatz des modularen Bauens bei Fertighäusern zu sehen, wo vorproduzierte Wand- und Deckenelemente an der Baustelle angeliefert werden, so dass innerhalb weniger Tage der Rohbau steht. Allerdings sind auch beim Fertighaus häufig noch klassische Handwerkerarbeiten erforderlich, etwa bei Installation oder Innenausbau.

Noch einen Schritt weiter gehen Hersteller von ganzen Modulgebäuden, die das komplette Gebäude in der Fabrik vorfertigen und es am gewünschten Standort nur noch auf das Fundament stellen. Aus logistischen Gründen sind hier jedoch bei der Größe enge Grenzen gesetzt, so dass es sich bei komplett vorgefertigten Häusern in der Regel um kleine Tinyhäuser handelt.

Bei größeren Häusern kann die so genannte Raumzellenbauweise zum Einsatz kommen. Hier werden einzelne Räume bzw. Raumgruppen vormontiert, mit einem Kran aneinandergereiht oder gestapelt und anschließend miteinander verbunden.

Mehr Effizienz durch serielle Vorfertigung

Beim modularen Bauen erfolgt die Planung in Rastern, die durch die einzelnen Elemente definiert werden. Daraus resultieren vorgegebene Längen, Breiten und Höhen der Räume sowie standardisierte Fenster- und Türenabmessungen. Das ermöglicht die Serienfertigung der Bauteile, was bei entsprechenden Stückzahlen zu Kostenvorteilen führt. Außerdem reduzieren sich die Kosten für Planung und Statik, weil diese nur ein Mal pro Modul anfallen.

Eignen sich Modulhäuser als Einfamilienhaus?

Das Foto zeigt ein Einfamilienhaus aus Holz.
Bei ausreichender Größe können Modulhäuser auch für Familien geeignet sein. Hier handelt es sich dann zumeist um Häuser in Raumzellenbauweise, bei denen mehrere Einzelmodule miteinander kombiniert werden.

Fertigmodule in Form von Tinyhäusern bieten hingegen oft nur 20 bis 40 Quadratmeter Wohnfläche. Das kann für minimalistische Singles oder Paare ausreichend sein, doch für Familien mit Kindern reicht der Platz im Regelfall nicht aus.

Welche Baustoffe werden für Modulhäuser verwendet?

Bei Modulhäusern kommen Baumaterialien zum Einsatz, die sich für die Vorfertigung und den anschließenden Transport eignen. Dabei handelt es sich zumeist um einen der drei folgenden Baustoffe:

Holz

Als nachwachsender, langlebiger und leichter Baustoff mit hoher Stabilität eignet sich Holz ideal für die Produktion von Modulhäusern. Sowohl Tinyhäuser als auch größere Häuser in Raumzellenbauweise können aus Holz gefertigt werden. Wände, Böden und Decken bestehen zumeist aus einem tragenden Rahmen aus Balken, der dann mit Holztafeln beplankt wird. Die Zwischenräume werden mit Isoliermaterial ausgefüllt.

Beton

Dank seiner hohen Stabilität kommt Beton vor allem bei größeren Gebäuden wie Wohnblocks zum Einsatz. Wand- und Deckenelemente können witterungsunabhängig vorproduziert werden, wobei sich der Transport zur Baustelle je nach Größe und Gewicht aufwändiger gestalten kann als bei Holzfertigteilen. Im Vergleich zu Holz hat Beton überdies eine schlechtere Klimabilanz, weil für die Herstellung viel Energie benötigt wird.

Stahl

Stahlkonstruktionen kommen vor allem bei Wohncontainern zum Einsatz, die meist für die vorübergehende Unterbringung mobil aufgestellt werden. Vorteilhaft ist die hohe Stabilität und Witterungsbeständigkeit. Allerdings sind Abstriche bei Wohnkomfort und Raumklima zu machen, so dass Stahl bei stationären Modulhäusern kaum Verwendung findet.
Das Foto zeigt einen Stapel Holz. Holz wird oft bei Fertighäusern als Baustoff verwendet.
Das Foto zeigt einige Betonplatten. Beton wird oft beim modularen Bauen verwendet.
Das Foto zeigt viele Stäbe aus Stahl. Stahl wird oft bei Fertighäusern als Baustoff verwendet.

Vorteile und Nachteile beim modularen Bauen

Das modulare Bauen kann für Bauherren und Bauunternehmen sowohl Vorteile als auch Nachteile mit sich bringen. Der nachfolgende Überblick listet die wichtigsten davon auf.

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