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Eine Dame kauft Pflanzen für Ihren Außenbereich.
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Bepflanzung im Garten: 10 Tipps für Anfänger

Einen eigenen Garten zu gestalten ist nicht schwer. Nötig sind eine gute Planung und Disziplin. Von der Bepflanzung bis zur Ernte kann es eine Weile dauern. Auch muss ein Garten nicht zu groß sein, um diesen interessant und wunderbar zu gestalten. Ist der Garten vielleicht ein neues Kapitel für Sie? Hier finden Sie wertvolle Tipps für die Planung und Gestaltung Ihres Gartens als Anfänger.

Author: Meryem Unsöld
von Meryem Unsöld in München, aktualisiert am 09.12.2024
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Warum sollte man einen Garten haben?

Eine Familie sitzt im eigenen Garten zusammen und feiert ein Fest, nachdem sie ihren Außenbereich neugestaltet haben.
Der Garten gilt für viele Menschen als Ort der Ruhe, Erholung oder der Freizeit. Er bietet dem Pflanzer eine naturbezogene Beschäftigung. Es können therapeutische, künstlerische oder spirituelle Bezüge zu einem Garten bestehen. Natürlich nutzt man einen Garten auch um einen direkten Ertrag zu Ernten. Gemüse, Obst oder Kräuter kann man nämlich selbst vor Ort anpflanzen. Somit vermeidet man Verpackungsmüll oder den zusätzlichen CO₂-Ausstoß durch den Weg zum Einkauf. Das ist umweltfreundlich und bietet einen Beitrag zur Nachhaltigkeit. Außerdem können Kulturen bewusst pestizidfrei und ohne Biozide angebaut werden.

Zur Bepflanzung im Garten: 10 Tipps für Anfänger

1. Klein anfangen

Verschaffen Sie sich einen Plan zu Ihrem Gartenvorhaben. Suchen Sie sich hierfür Platz für den Pflanzbereich, Saatgut und handliche Gartengeräte. Als Gartenanfänger sollten Sie nicht sofort eine riesige Gartenfläche anpflanzen. Das kann schnell zu Überforderung führen. Nutzen Sie stattdessen die Möglichkeit durch eine kleine Kulturauswahl Gartenerfahrung zu sammeln und in den nächsten Saisons die Fläche nach und nach auszuweiten. Wenn Sie als Gartenneuling starten, sollten Sie zu Beginn pflegeleichte Kulturen pflanzen, wie Kräuter, Salate, Gewürzpflanzen, Tomaten oder Zucchini.

2. Boden richtig vorbereiten

  • Boden auflockern: Ab Mitte März startet die Gartensaison. Etwa zwei Wochen davor, sollten Sie den Boden mit einem Grubber oder einer Grabegabel auflockern. Dann haben Sie noch zwei Wochen Zeit, um mögliches Unkraut zu entdecken. Der aufgelockerte Boden kann mit organischem Dünger vermengt werden.
  • Richtige Erde verwenden: Achten Sie auf die Nutzung von hochwertiger Erde, die den Pflanzen ausreichend Nährstoffnahrung verabreichen.
  • Qualität prüfen: Die Qualität des Bodens kann man mit einem pH-Messstreifen messen. Die Zahl sieben bietet sich als guter Richtwert.
    Beachten Sie hierzu:
    • pH-Wert < 7, bereichern Sie den Boden mit Kalk (z.B. mit Basaltmehl oder kohlensauren Kalk)
    • pH-Wert = 7, optimal zum Pflanzen
    • pH-Wert > 7, verbessern Sie die Bodenqualität mit Kompost oder Gemüseerde (z.B. mit Nadelholzhummus, Eisensulfat, Kaffeesatz oder Granitmehl)

3. Schädlingen und Unkraut vorbeugen

Lassen Sie vor der eigentlichen Aussaat die vorbereitete und aufgelockerte Pflanzfläche etwa zwei bis drei Wochen offenstehen und gießen Sie diese regelmäßig. Somit kommen Unkraut und Samenkräuter an die Oberfläche, welche man sorgfältig ausreißen kann. Danach kann die eigentliche Aussaat erfolgen. Verwenden Sie gerne auch Mulch, wie Stroh, Gras oder Hackschnitzeln. Mulch erfüllt die Funktion von Unkrautunterdrückung und schützt den Boden vor übermäßiger Verdunstung. Versuchen Sie Ihren Garten sauber und nicht zu feucht zu halten. Sie können Ihre Pflanzen durch die Installation von mechanischen Barrieren wie Zäunen vor Schnecken schützen.

4. Vorkultivierung im Haus nutzen

Für kälteempfindliche Pflanzen eignet sich die Vorkultivierung im Haus.
Ist die Geduld zu kurz, um die direkte Aussaat im Frühjahr zu starten, oder will man frostempfindliche Pflanzen bis zu diesem Monat vor Kälte schützen, so bietet sich die Vorkultivierung im Haus an. Sie können also in Ihrem Haus oder Gewächshaus Jungpflanzen in Aussaattöpfchen heranziehen. Es ist dabei wichtig auf die angegebene Keimtemperatur der Pflanzen zu achten, um eine Überwärmung zu vermeiden. Man sollte eher Pflanzen wählen, die ein Umpflanzen gut verkraften. Karotten oder Radieschen besitzen schwächere Wurzeln und sollten daher direkt im Beet oder Garten angepflanzt werden. Tomaten, Gurken und Rosmarin sind Beispiele frostempfindlicher Pflanzen, die sich gut für eine Vorkultivierung eignen. Nach der Vorkultur können die Kulturen vorsichtig aus dem Ursprungstopf entnommen und in den Garten eingepflanzt werden. Achten Sie danach auf ausreichende Bewässerung, um eine erfolgreiche Verpflanzung zu sichern.

Der eigene Garten lässt sich nicht nur durch Pflanzen schön gestalten, sondern auch durch Upcycling- und DIY-Ideen. Entdecken Sie Beispiele wie Sie kreative Upcycling-Ideen umsetzen können, um Ihren Garten mit individuellen Akzenten zu versehen.
Alte Stoffbeutel hängen am Balkon und dienen als Blumentöpfe.
Alte Autoreifen sind bunt bemalt und werden als Blumentöpfe genutzt.
  • Alte Stoffbeutel oder Schubladen: Selbst diese lassen sich als Pflanzenbehälter nutzen. Sie können sie mit Erde auffüllen und beliebig bepflanzen.
  • Zerbrochene Keramik: Tragen Sie eine 5. Upcycling Ideen nutzenaus Zement und Wasser gemischte Paste gleichmäßig auf den Boden auf. Drücken Sie dann Stücke aus Ton, Keramik oder Ähnlichem vorsichtig in die Zementschicht ein, um ein Mosaikmuster Ihrer Wahl zu kreieren. Hierfür kann man sich jederzeit Ton- und Keramikfragmente oder Fliesen aufheben.
  • Autoreifen: Stapeln Sie mindestens zwei Autoreifen aufeinander. Füllen Sie diese mit Erde, um sie danach zu bepflanzen. Reifen sind nämlich sehr stabil und eignen sich gut als Pflanzenbehälter. Das Resultat ist ein Hochbeet.
  • Altes Fahrrad: Sie können Ihr altes Fahrrad als Blumenständer nutzen, indem Sie es z. B. davor bestreichen und an einem Wunschort im Garten abstellen.
  • Blechdosen: Füllen Sie bestrichene Blechdosen mit jeweils einer Kerze. Die Kerzen können mit Klebstoff in die Dosen eingeklebt werden. Wenn Sie jeweils zwei gegenüberliegende Löcher durch die Dose hindurchbohren, können Sie mehrere Dosen mit einer dicken Schnur verbinden. Hierdurch entstehen Windlichter oder Laternen, die Sie sicher im Garten aufhängen können.

6. Richtig gießen

Es ist besser etwas seltener zu gießen, aber dafür reichlich. Junge Pflanzen sollten allerdings öfter gegossen werden, da diese nicht stark genug sind, um sich das Wasser aus den Wurzeln zu ziehen. Somit ist tägliches Gießen hier nicht verkehrt. Das Gießen am frühen Morgen oder am Abend ist für die Pflanzen schonender. So vermeiden Sie die schnelle Verdunstung des Wassers durch die pralle Sonne, mitten am Tag. Blüten, Blätter oder Stängel sollten nicht übergossen werden. Lieber soll man vorsichtig von unten die Erde gießen. Prüfen Sie vor dem Gießen, ob die Erde tatsächlich trocken ist. Auch ist es vorteilhaft Pflanztöpfe auf einen angemessen großen Untersetzer zu stellen.

7. Pflanzen beschildern

Es ist nicht verkehrt Pflanzen mit kleinen Gartenmarkern zu versehen, um einem Überblick zu behalten. Vor allem bei Pflanzen, die sehr langsam keimen, vergisst man schnell, dass die betroffene Stelle bereits bepflanzt wurde. Eine Markierung kann hier auch als Erinnerung dienen.

8. Auf Pflege und Sauberkeit achten

Schmutzige Gartenwerkzeuge können Krankheitserreger oder Schädlinge im Gartengebiet verbreiten. Daher sollten Sie Ihre Gartengeräte regelmäßig sauber halten. Schaufeln, Hacken, Scheren oder Klingen kann man problemlos mit Bürste und Wasser reinigen und danach mit einem Tuch abtrocknen. Auch elektrische Gartengeräte, wie der Rasenmäher sollten nach der Stromtrennung gereinigt werden. Pflanzen sollten Sie ebenfalls regelmäßig ausputzen. Zu dieser Tätigkeit gehören das Ausschneiden von verwelkten oder faulen Blüten und Laubblättern, die ansonsten Schädlinge verbreiten. Zur richtigen Pflege gehört auch die Ernährung von Pflanzen mit organischem Dünger.

9. Den Garten winterfest machen

Wintergemüse, das spät im Sommer oder im frühen Frühling gepflanzt wird, können Frost und Kälte ohne Probleme verkraften. Hierzu zählen Karotten, Rote Beete, Grünkohl, Spinat oder Zwiebeln. Schützen Sie jedoch empfindliche Pflanzen vor Frost. So können Sie diese für den Winter vorbereiten:

  • Mulchbedeckung: Bedecken Sie die Erde bereits zum Herbst mit Mulch ab, um vor Kälte zu schützen.
  • Vliesmaterial: Nutzen Sie einen Gartenvlies, um empfindliche Pflanzen, wie z. B. Blüten locker abzudecken.
  • Einwickelmethode: Noppenfolie oder Bastmatte eignen sich gut zum Einwickeln von Kübelpflanzen, wenn diese über den Winter draußen stehen. Ansonsten können diese Pflanzen auch an einem dunklen und leicht kühlen Ort im Haus, wie das Treppenhaus oder im Keller überwintern.

10. Sich an einem vorgepflanzten Mietgarten ausprobieren

Sie wollen sich außerhalb des Hauses ausprobieren und erste Gartenerfahrungen sammeln? Hierfür ergibt sich die Möglichkeit eine Parzellenfläche zu mieten. Dabei handelt es sich um einen vorgedüngten Mietgarten, der bereits mit verschieden Kulturen eingesät ist. Der Aufwand der Düngung, Einkauf des Saatgutes, Bodenvorbereitung und Säen wird Ihnen praktisch vom Parzellenvermieter abgenommen. Sie übernehmen aber trotzdem etwas Verantwortung. Sie dürfen nämlich die Pflanzen bis zur Ernte selbst pflegen und aufzüchten. Üblicherweise werden Gartengrößen von 20-24 m² oder 40 m² von Gästen gemietet. Sie zahlen einmalig pro Saison (=Jahr) und die Preise können sich je nach Bundesland unterscheiden:

Eine Saison kann von Mitte März bis zum Oktober andauern. Je nach Größe der Mietflache sollten Sie sich eine wöchentliche Arbeitszeit im Garten von 1-8 Stunden einplanen. Weitere Abmachungen und Parzellenbedingungen besprechen Sie am besten mit dem Gartenvermieter. Suchen Sie sich auch einen Mietgarten, der eher im Umkreis Ihrer Wohnumgebung liegt, um regelmäßige Anfahrten nicht zu erschweren.

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