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Ein Fluss mit zwei Booten. Eins davon ist ein bewohntes Hausboot.
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Was man zum Wohnen im Hausboot wissen sollte

Viele Menschen träumen davon, in unmittelbarer Nähe zur Natur zu leben. Eine Möglichkeit, das wahr zu machen ist, auf ein Hausboot zu ziehen. Typischerweise mit den Niederlanden assoziiert, breitet sich der Trend des Hausbootlebens langsam, aber sicher auch in Deutschland aus. Doch wann macht es Sinn, sich für ein Hausbootleben zu entscheiden?

Author: Meryem Unsöld
von Meryem Unsöld in München, aktualisiert am 28.07.2023
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Eine Familie auf einem Hausboot. Sie stehen sinnbildlich für das Leben auf einem Hausboot.
Ganz nach dem Motto "Weniger ist mehr" haben in den vergangenen Jahren immer mehr Menschen das Leben auf einem Hausboot für sich entdeckt. Der minimalistische Ansatz, der mit dem Hausbootleben einhergeht, übt dabei eine beondere Anziehung aus: Auf begrenztem Raum werden nur die notwendigsten Dinge benötigt und der Besitz muss auf das Wesentliche reduziert werden - das Leben wird simpler. Aber auch die Nähe zur Natur ist ein Grund, warum sich immer Menschen dazu entschließen, dem teilweise beengten Wohnen in der Stadt zu entfliehen. Jeden Tag erwacht man mit dem der Natur direkt vor dem Fenster. Die Umgebung eines Hausbootes bietet eine Vielzahl von malerischen Eindrücken: idyllische Flüsse, ruhige Seen und beeindruckende Küstenlandschaften.
Trotzdem, das Leben auf dem Hausboot ist nicht jedermanns Sache. Es gibt einige Faktoren sowie Vor- und Nachteile, die sie bei der Entscheidung für oder gegen das Leben auf dem Hausboot berücksichtigen sollten.

Wohnen im Hausboot – die Vor- und Nachteile

Jeder Mensch trifft seine Entscheidung basierend auf bestimmten individuellen Vorlieben und Bedürfnissen. Während für manchen schon die Nähe zur Natur vollkommen ausreicht, um glücklich zu sein, brauchen andere das lebhafte Stadtleben.
Viele dieser Vor- und Nachteile gilt nicht nur für das Hausbootleben, sondern auch für andere alternative Wohnformen wie das Wohnen in einem Wohnmobil oder einem Tiny House.

Tipp

Das Icon zeigt eine hell leuchtende Glühbirne und symobilisiert eine Idee oder einen Tipp.
Bevor Sie sich ein Hausboot zulegen, ist es ratsam, zunächst einen Urlaub auf einem Hausboot zu machen, um die Erfahrung aus erster Hand zu erleben.

Liegestellen für Hausboote

Eine Familie auf einem Hausboot an einer Liegestelle.
In Deutschland gibt es zahlreiche Liegestellen für Hausboote, sowohl in Binnen- als auch in Küstengewässern. Hier sind einige beliebte Orte:
  • Berlin bietet Liegestellen für Hausboote in der Rummelsburger Bucht, am Hafen Treptow, in der Marina Lanke und am Wannsee.
  • Die Mecklenburgische Seenplatte in Norddeutschland verfügt über verschiedene Liegeplätze für Hausboote, darunter die Marina Müritz in Waren, das Hafendorf Müritz in Rechlin, die Marina Eldenburg in Röbel und den Yachthafen Plau am See.
  • Cuxhaven verfügt über attraktive Liegeplätze für Hausboote, darunter den Segel- und Yachthafen Cuxhaven, den Amerikahafen Cuxhaven, den Sportboothafen Grimmershörn und die bekannte „Alte Liebe“.
  • Kiel bietet Liegestellen für Hausboote wie den Olympiahafen Schilksee, den Yachthafen Düsternbrook, den Kanalhafen Kiel und den Yachthafen Laboe.
  • Rostock bietet Liegestellen für Hausboote in der Citymarina Rostock, dem Yachthafen Hohe Düne, dem Yachthafen Warnemünde und der Marina Kühlungsborn.
  • Am Rhein, einem der längsten Flüsse Europas, können Sie Ihr Boot im Yachthafen Duisburg, dem Yachthafen Düsseldorf, der Marina Rhenania in Köln und dem Yachthafen Mainz ankern.

Das sollten Sie beim Kauf eines Hausbootes wissen

Ein Sparschwein steht sinnbildlich für wichtige Fakten und Daten für den Kauf eines Hausbootes.

  • Bauart und Material: Hausboote können aus verschiedenen Materialien wie Stahl, Aluminium, Beton, Thermoplastes oder glasfaserverstärkten Kunststoffen hergestellt werden. Unterschiedliche Materialien haben unterschiedliche Eigenschaften und Wartungsanforderungen.
  • Motor und Antrieb: Der passende Motor wird je nach der Größe des Hausbootes und den individuellen Präferenzen eingesetzt. Deshalb ist es empfehlenswert sich über die Leistung, Wartungen und Kraftstoffeffizienz der Antriebe zu informieren.
  • Ausstattung und Annehmlichkeiten: Betrachten Sie Aspekte wie Heizung, Klimaanlage, Küche, Badezimmer und Schlafgelegenheiten.
  • Betriebskosten: Berücksichtigen Sie die Betriebskosten wie Treibstoff, Versicherung, Liegeplatzgebühren, Wartung und Instandhaltung.

Wie teuer ist ein Hausboot?

Die genauen Kosten eines Hausbootes können je nach verschiedenen Faktoren wie Größe, Bauart, Ausstattung, Standort, Qualität und individuellen Bedürfnissen variieren.

Benötige ich einen Führerschein?

Für den Betrieb eines Hausbootes auf bestimmten Binnengewässern, wie Flüssen, Kanälen und Seen, ist in der Regel der Sportbootführerschein Binnen (SBF-Binnen) erforderlich. Auf Seeschifffahrtsstraßen wie der Nord- und Ostsee benötigen Sie den Sportbootführerschein See (SBF-See). Für weitere Informationen zu den spezifischen Anforderungen und Voraussetzungen für den Erwerb eines Führerscheins für Hausboote in Deutschland empfiehlt es sich, beim Deutschen Motoryachtverband (DMYV) nachzuschauen.

Ist ein Hausboot eine Immobilie?

Eine Person an einem Laptop informiert sich über das Thema ist ein Hausboot eine Immobilie?
Bei einer Immobilie handelt es sich um ein unbewegliches Eigentum, wie Häuser, Gebäude oder Wohnungen. Bei Wohnformen auf dem Wasser unterscheidet man zwischen zwei Arten: Floating Homes und Hausboote. Floating Homes sind in der Regel fest verankerte Wohnstrukturen auf dem Wasser, die als dauerhafte Wohnhäuser dienen. Sie besitzen keinen Motor. Hausboote hingegen sind in erster Linie als motorisierte Sportboote konzipiert, die als Wohnraum genutzt werden können. Deshalb kann ein Floating Home als Immobilie betrachtet werden, ein Hausboot jedoch nicht.

Gut zu wissen

Das Icon zeigt ein Ausrufzeichen in einer Sprechblase und steht für einen wichtigen Hinweis.
Im Vergleich zu einer Immobilie fallen bei einem Hausboot einige rechtliche Aspekte weg:
  • Grundbuch
  • Notar
  • Grundsteuer

Finanzierung eines Hausbootes

Da Hausboote nicht als Immobilie zählen, kann eine Kapitalbeschaffung auf einer bereits bestehenden Immobilie in Deutschland Sinn machen. Die Konditionen hierfür sind zwar günstiger als die für Ratenkredite, allerdings muss eine Grundschuld auf der Immobilie eingetragen werden. Die Immobilie sollte dabei am besten lastenfrei oder die Restschuld im Verhältnis zum Objektwert sehr gering sein. Falls Sie Ihr Wunsch-Hausboot so finanzieren möchten, holen Sie sich gerne Angebote für eine mögliche Immobilienfinanzierung oder einen Ratenkredit. Je höher der Eigenkapitalanteil ist, desto bessere Konditionen können in der Regel erzielt werden. Üblich und ratsam sind ein Eigenkapitalanteil von 20 % bis 30 % des Kaufpreises.

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Ein Icon von einer Hand mit einer Glühbirne als Symbol für Energieeffizienz.
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