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Preisverhandlung beim Hauskauf - 7 Tipps
Sie haben das Haus oder die Wohnung Ihrer Träume im Auge, aber es könnte leider einen Tick zu teuer werden? Dann müssen Sie Verhandlungsgeschick beweisen. Wir geben Ihnen sieben Tipps, mit denen Sie sich auf die Preisverhandlung beim Immobilienkauf gut vorbereiten können - und möglichst den Zuschlag zum Wunschpreis erhalten.
Das Wichtigste in Kürze
- Wer den Wert seiner Traumimmobilie richtig einschätzen kann, kann selbstbewusst und kompetent auftreten.
- Die besten Chancen auf eine Preisreduzierung bestehen bei Immobilien mit höherem Modernisierungs- und Sanierungsbedarf.
- Behalten Sie den Immobilienmarkt genau im Blick.
- Kennen Sie Ihre finanzielle Ausgangslage und Ihre Möglichkeiten so genau wie möglich.
Tipp 1: Nachfrage abschätzen
Wie groß der Verhandlungsspielraum ist, hängt entscheidend von der Nachfrage ab. Bei vielen Interessenten hat die Verkäuferin oder der Verkäufer eine sehr gute Verhandlungsposition. Dann sind Preisnachlässe sehr unwahrscheinlich. Durch eine Immobiliensuche gewinnen Sie bereits ein gutes Gefühl dafür, wie beliebt Wohnungen und Häuser im Suchgebiet sind. Wenn der Verkaufende ein Maklerbüro beauftragt hat, fragen Sie diesen am besten nach der Anzahl der Interessenten. Auch die Angebotsdauer kann Aufschluss über die Attraktivität des Objekts geben.
Tipp 2: Genauen Wert der Immobilie ermitteln
Für die Suche nach Ihrer Wunschimmobilie haben wir Ihnen einige Tipps zusammengestellt, wie Sie das allgemeine Preisniveau in Ihrem Suchgebiet abschätzen und den Wert der Immobilie ermitteln. So stehen beispielsweise
- die Immobilienbewertung der Interhyp,
- Onlinerechner, unter anderem von Immobilienscout24 und Immobilienwert24.com,
- Immobilienpreis-Datenbanken der Medien und
- der Wohnpreisspiegel des Immobilienverbands Deutschland
als Mittel zur Verfügung.
Steht die Preisverhandlung beim Hauskauf an, kann auch ein Verkehrswert-Gutachten durch einen professionellen Gutachter erstellt werden, der vor allem die Bausubstanz näher unter die Lupe nimmt. Das ist zum Beispiel über den örtlichen Gutachter-Ausschuss möglich. Die Dienstleistung kann um 1.500 Euro kosten, ist allerdings oft eine sinnvolle Investition. Wird beispielsweise ein größerer Instandhaltungsrückstau festgestellt, kann dies zu hohen Preisnachlässen führen.
Tipp 3: Protokolle der letzten Eigentümerversammlung prüfen
Beim Kauf einer Wohnung ist es ratsam, sich mindestens die letzten drei Protokolle von Eigentümerversammlungen genau durchzulesen. Dabei sollten Sie besonders auf folgende Punkte achten:
- Sind Reparaturen oder Modernisierungen geplant?
- Welche Interessen haben einzelne Miteigentümer?
- Gibt es Hausbewohner, die ihr Hausgeld nicht bezahlen?
Tipp 4: Argumente sammeln für die Preisverhandlung beim Hauskauf
Wie haben sich die Immobilienpreise in Deutschland entwickelt?
- Gibt es in der Nähe Kindergärten und Schulen?
- Wo sind die nächsten Einkaufsmöglichkeiten?
- Ist die Gegend ein sozialer Brennpunkt?
Aber auch beim Zustand der Immobilie lohnt es sich, genauer hinzuschauen:
- Muss die Heizung bald erneuert werden?
- Gibt es Bleirohre, die ausgetauscht werden müssen?
- Gibt es feuchte Räume oder Keller?
- Sind die Fenster nur einfach verglast?
Für die anfallenden Reparaturen sollten Sie möglichst vorab Angebote einholen. So können Sie gut argumentieren und den Preis senken. Aber auch eine unvorteilhafte Ausstattung wie
- fehlender Garten,
- kein Balkon,
- kein PKW-Stellplatz oder
- kein Aufzug
kann die Verhandlung um einen niedrigeren Preis ermöglichen.
Tipp
Führen Sie bei der Preisverhandlung für den Hauskauf nicht alle Punkte auf, die Ihnen in den Sinn kommen. Das Haus schlecht reden, kann den Verkäufer verärgern. Konzentrieren Sie sich auf die relevantesten Sachverhalte. Sie wollen das Objekt ja erwerben!
Tipp 5: Eigenen Angebotspreis plus oberste Grenze festlegen
Als Vorbereitung der Preisverhandlung beim Immobilienkauf sollten Sie den Preis definieren, mit dem Sie in das Gespräch mit der Verkäuferin oder dem Verkäufer starten möchten. Außerdem ist die Festlegung einer Obergrenze wichtig. Die muss sich natürlich auch daran orientieren, was für Sie finanziell machbar ist. Bei der Einschätzung Ihres finanziellen Rahmens hilft die Interhyp-Vorausberatung. Das ist wichtig, damit Sie in der Hitze des Gefechts keinen Preis akzeptieren, den Sie später bereuen.
Einschätzung von Mathias Breitkopf
"Es gehört erst einmal eine ordentliche Portion Mut dazu, der Verkäuferseite ein vermeintlich „unverschämt niedriges“ Angebot zu machen. Wichtig ist dabei, dass so ein niedriges Angebot nicht willkürlich gewählt ist. Interessierte sollten stets gut erklären, worauf ihr Kaufpreisangebot basiert, zum Beispiel auf der derzeit neuen Finanzierungsituation. Die Verkäuferin oder der Verkäufer muss darauf nicht eingehen, wird die Argumentation aber verstehen.
Auch eine beispielhafte Gegenrechnung kann sinnvoll sein, die eine Monatsmiete mit der monatlichen Rate vergleicht. So wird der Verkäuferseite klar, dass Kaufpreise, die bei einem Zinssatz von 0 % bis 1 % gegolten haben, bei 3 % bis 4 % nicht mehr möglich sind."
Über den Experten: Mathias Breitkopf ist Managing Director Privatkundengeschäft bei der Interhyp AG, in der er bereits seit über 17 Jahren tätig ist.
Tipp 6: Prüfung der Energieeffizienzklasse
Die besten Chancen auf eine Preisreduzierung bestehen bei Immobilien mit höherem Modernisierungs- und Sanierungsbedarf. Nehmen Sie beispielsweise Sachverständige mit zur Besichtigung einer Bestandsimmobilie. Diese können etwaige Mängel direkt aufdecken und liefern so die Vorlage, über den Preis zu reden.
Tipp 7: Kaufnebenkosten senken
Bei der Preisverhandlung zum Hauskauf sollten die Kaufnebenkosten nicht vergessen werden. Ein großer Posten ist die Grunderwerbsteuer. Während der Steuersatz je nach Bundesland festgesetzt ist, gibt es beim Kaufpreis der Immobilie, der zur Berechnung herangezogen wird, einen gewissen Spielraum. Inventar wie zum Beispiel eine Einbauküche kann herausgerechnet werden.
Hinweis: Der Kaufvertrag muss Ihnen mindestens zwei Wochen vor Beurkundung vorliegen, damit Sie den Vertrag noch in Ruhe prüfen können.
Der Traum vom eigenen Zuhause ist auch heute noch sicher und machbar umzusetzen
Wer sich rechtzeitig zur Finanzierung beraten lässt, erhält Planungssicherheit. Mit einem vorgeprüften Finanzierungskonzept lässt sich auch die Verkäuferin oder der Verkäufer einer Immobilie besser überzeugen.
Wir sind für Sie da und unterstützen Sie dabei, auch in einem volatilen Markt die besten Konditionen für Ihr individuelles Vorhaben zu finden. Damit Sie Ihren Immobilientraum mit einer stabilen Finanzierung, die exakt auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt ist, realisieren können. Zudem ermitteln wir unseren Kundinnen und Kunden einen fairen Kaufpreis, der als Orientierung dient. Hierfür haben wir ein neues Objektbewertungssystem entwickelt. Dieses System greift auf 1,6 Millionen Datensätze zu. Somit können wir in einem Beratungsgespräch eine gute Hilfestellung für realistische Preisverhandlungen geben. Unsere Beraterinnen und Berater unterstützen aber auch schon von Beginn an bei der Frage: was kann ich mir aktuell leisten? – ohne eine konkrete Wunschimmobilie für die Finanzierung.
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